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Eine Winzerin mit drei Plastikkisten am Rücken in einem Weinberg über einem See

Die Woche in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Der Konflikt im Nahen Osten beherrschte diese Woche weltweit die Schlagzeilen, auch in der Schweiz. 19 Schweizer Aktivistinnen und Aktivisten kehrten nach mehreren Tagen in einem israelischen Gefängnis nach Hause zurück.

Wir befassen uns zudem mit den erheblichen Herausforderungen, mit denen einige Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer bei der Erneuerung ihres Passes konfrontiert sind, sowie mit dem Entscheid der Schweizer Regierung, ihre militärischen Kapazitäten im Weltraum auszubauen.

Darüber hinaus berichten wir über eine grosse Anzahl von Quallen, die in einem Schweizer Badesee entdeckt wurden.

Ein Mann, der sich die Hand aufs Herz hält
Rémy Pagani kam am Mittwoch zusammen mit anderen Aktivistinnen und Aktivisten der «Global Sumud Flotilla» am Flughafen Genf an. Keystone / Salvatore Di Nolfi

Am Mittwoch kehrten die letzten zehn der 19 Schweizer Aktivistinnen und Aktivisten der Gaza-Flottille aus dem israelischen Ktzi’ot-Gefängnis in die Schweiz zurück. Einer von ihnen, der ehemalige Genfer Stadtpräsident Rémy Pagani, bezeichnete die Reaktion der Schweizer Regierung als «beschämend».

Die Aktivistinnen und Aktivisten wurden am Genfer Flughafen von rund 300 Unterstützenden empfangen. «Ohne euch würden wir immer noch wie Tiere behandelt und gedemütigt werden», sagte ein dankbarer Rémy Pagani. An der «Global Sumud Flottilla» nach Gaza nahmen rund 450 Personen teil, darunter 19 Schweizer Staatsangehörige, die nun alle aus Israel abgeschoben wurden. Der erste Schweizer kam am Samstag in Zürich an, acht weitere wurden am Mittwoch nach Genf zurückgeschafft.

Pagani erklärte gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS, er sei nicht von Israel festgenommen, sondern «entführt» worden. «Wir wurden misshandelt, kollektiv bestraft und stressigen Bedingungen ausgesetzt. Unter anderem kam der Premierminister begleitet von Hunden und Bewaffneten in unsere Zellen, um uns zu provozieren», sagte er.

Pagani wies darauf hin, dass die Schweiz Depositarin und Unterzeichnerin der Genfer Konventionen ist: «Das verpflichtet sie, Bevölkerungsgruppen, die misshandelt werden, die Opfer von Kriegsverbrechen sind oder hungern, Hilfe zu leisten und humanitäre Organisationen und Personen, die ihnen zu Hilfe kommen, zu schützen und zu fördern. Doch sie schickt uns Rechnungen, um unsere Rückführung zu gewährleisten? Ich finde das skandalös!»

Marianne Jenni, Direktorin der Konsularabteilung im Aussendepartement, widerspricht. «Das Aussendepartement hat viel für die Betroffenen getan. Unsere Botschaft in Tel Aviv arbeitete rund um die Uhr und die Inhaftierten wurden zweimal im Gefängnis besucht.» Es sei intensiver Kontakt mit den israelischen Behörden gepflegt worden, um die Freilassung der Betroffenen zu erreichen, sagte sie gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF.

Ein Schweizer Pass
Die schweizerischen biometrischen Pässe sind mit einem elektronischen Chip ausgestattet, auf dem Fingerabdrücke und ein Gesichtsfoto gespeichert sind, um Fälschungen zu erschweren. Keystone / Christian Beutler

Gesundheitsprobleme, Entfernung, Reisekosten: Die Erneuerung des Schweizer Passes im Ausland kann eine Herausforderung sein – und es gibt nicht viele Lösungen.

Anders als Identitätskarten müssen Schweizer Pässe persönlich erneuert werden, da sie biometrische Daten enthalten. Dies zwingt manche Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer dazu, Hunderte oder sogar Tausende von Kilometern zu reisen.

Letztes Jahr erneuerten 78’124 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer ihre Identitätsdokumente. In Ländern so gross wie den Vereinigten Staaten erfordert der Weg zu einer Mission mit konsularischen Diensten oft eine erhebliche Investition von Zeit und Geld. Manche Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer müssen sogar in ein anderes Land reisen, um einen Pass zu ersetzen. Die Botschaft und das regionale Konsularzentrum in Bangkok beispielsweise bedienen die konsularischen Bedürfnisse der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer nicht nur in Thailand, sondern auch in Kambodscha, Laos, Malaysia und Myanmar.

Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer beklagen sich seit Jahren über die Schwierigkeiten bei der Passerneuerung. Als Antwort darauf hat das Aussendepartement 21 mobile Passstationen entwickelt. Diese werden von Missionen eingesetzt, die ein grosses geografisches Gebiet bedienen, das sich manchmal über mehrere Länder erstreckt. Es gibt jedoch keine spezifischen Regeln dafür, wohin eine Mission eine mobile Station schickt: Die Routen werden «direkt von der Mission und entsprechend ihren verfügbaren Ressourcen organisiert», heisst es beim Aussendepartement.

Ein Satellit im All
Noch ist nicht bekannt, ob dieses Regierungsprojekt auch den Start eigener Überwachungssatelliten beinhalten wird, wie etwa «Cheops» der Europäischen Weltraumorganisation. ATG Medialab / European Space Agency

Der Bundesrat hat beschlossen, ab dem 1. Januar 2026 ein «Weltraum-Kompetenzzentrum» zu schaffen. Das Ziel ist es, bis Mitte der 2030er-Jahre militärische Fähigkeiten im Weltraum aufzubauen.

Damit will die Landesregierung die Verteidigungsfähigkeiten der Schweiz stärken und ihre Abhängigkeit von ausländischen Partnern bei sicherheitsrelevanten Dienstleistungen verringern, berichtete das Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Gleichzeitig soll die internationale Zusammenarbeit erleichtert werden.

«Der Weltraum spielt eine zunehmend wichtige Rolle für militärische Operationen und zivile Anwendungen», teilte die Regierung am Mittwoch in einer Erklärung mit. «Der Krieg in der Ukraine verdeutlicht, dass weltraumgestützte Kommunikation, Aufklärung und Navigation entscheidenden Faktoren geworden sind. Der Weg- oder Ausfall solcher Systeme kann schwerwiegende Folgen haben.»

Die Regierung schätzt, dass dieses Projekt über zwölf Jahre 850 Millionen Franken kosten wird. Das Parlament muss die Finanzierung noch genehmigen.

Eine Qualle
Die ungiftige Qualle stellt keine Gefahr für Schwimmende dar. Keystone-SDA

Der Kanton Graubünden ist um eine Art reicher: Im Rheinauen-See in Trimmis wurden Süsswasserquallen entdeckt.

Aber keine Sorge: Die ungiftigen Nesseltiere, die maximal 2,5 cm gross werden, stellen keine Gefahr für Schwimmende dar.

Craspedacusta sowerbii, bekannt als Pfirsichblüten-Qualle oder Süsswasserqualle, kommt in langsam fliessenden und stehenden Gewässern vor, wo sich die Uferzone stark erwärmen kann. Ihre Nahrung besteht aus kleinen Krebstieren, Rädertierchen und Protozoen.

Das Bundeshaus. beleuchtet mit einem farbigen Muster
Eine Szene vom letztjährigen Rendez-vous Bundesplatz. Keystone / Anthony Anex

Die kommende Woche

Am Montag wird der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen. Bisher hat noch keine Schweizerin und kein Schweizer diesen gewonnen…

Ebenfalls am Montag eröffnet das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern eine neue Ausstellung: «Wirklich?! – Fake, Fakt oder Meinung?», die «auf spielerische, interaktive Weise zeigt, wie Fake News erkannt werden und warum Medienkompetenz für alle so wichtig ist».

Es ist wieder so weit: warm anziehen und ab zum Bundesplatz in Bern für Rendez-vous Bundesplatz, eine spektakuläre 30-minütige Ton- und Lichtshow, die auf die Fassade des Parlaments projiziert wird. Das Thema dieses Jahr ist «Voyage» (Reise) und besucht einige der berühmtesten Wahrzeichen der Welt. Die Generalprobe findet am kommenden Freitag um 19:30 Uhr statt, danach wird die Show bis zum 22. November täglich um 19, 20 und 21 Uhr gezeigt.

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