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Rathaus von Moutier

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Die Zeichen sind klar, ein weiteres Jahr geht zu Ende: Medien blicken auf die prägenden Ereignisse zurück, wagen Prognosen für das anstehende Jahr und in den sozialen Medien posten Menschen ihre persönlichen Höhen und Tiefen in Bildern und kurzen Videos.

In Moutier schlägt um Mitternacht jedoch nicht nur die Stunde des Jahreswechsels, sondern die Gemeinde wird auch offiziell Teil des Kantons Jura. Ein Fest ist geplant, doch nicht alle sind glücklich mit der Umstellung.

Gute Lektüre und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Briefkasten mit Aufkleber mit Wappen von Kanton Jura
Ab Mitternacht gehört Moutier zum Kanton Jura. Keystone / Christian Beutler

Während vielerorts heute Nacht lediglich der Übergang ins neue Jahr gefeiert wird, läutet der letzte Glockenschlag um Mitternacht in Moutier auch den Kantonswechsel ein.

Moutier wechselt am 1. Januar vom Kanton Bern in den Kanton Jura, was mit einem Fackelzug, einem Bankett sowie einer Licht- und Ton-Show gefeiert wird. Laut den Organisator:innen der Feier werden mehrere tausend Personen zu dieser «Nacht für die Geschichtsbücher» erwartet.

Die Stimmbevölkerung von Moutier hatte sich im März 2021 in einer Abstimmung für den Kantonswechsel entschieden – mit 54,9% Ja-Stimmen. Jene Bürger:innen, die sich den Wechsel gewünscht haben, sind wohl auch diejenigen, die heute besonders feiern.

Trotz des demokratischen Entscheids sind die Gräben in der Bevölkerung nach wie vor tief. Dass eine Minderheit das Projekt noch immer nicht befürwortet, ist auch dem Mitte-Bürgermeister Marcel Winistoerfer bewusst: «Es werden immer weniger, aber es gibt immer noch 40% der Menschen zu überzeugen», sagte er gegenüber der Tageszeitung Le Temps. Dies brauche Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl.

Nebel über Bäumen
Nebel ist in der Schweiz seltener geworden. Keystone / Urs Flueeler

Nebel – und sich darüber zu beklagen – gehört hierzulande zu Herbst und Winter wie das Brot zum Fondue. Doch die Anzahl Nebeltage ist zurückgegangen.

In den letzten dreissig Jahren ist Nebel in der Schweiz seltener geworden, wie Daten von MeteoSchweiz zeigen. Zwischen 1971 und 1980 lag der Durchschnitt an der Messstation Genf / Cointrin bei etwa 30 Nebeltagen pro Jahr, zwischen 2010 und 2020 betrug er noch etwa 16 Tage.

Dabei muss beachtet werden, dass ein Tag als neblig gilt, wenn bei einer der drei Beobachtungen am Morgen, Mittag oder Abend Nebel auftrat. Ein Tag, der lediglich am Morgen neblig und mittags sonnig war, wird somit in der Statistik mitgezählt.

Dass der Nebel seltener auftritt, hat laut den Wetterfachleuten mehrere Gründe: Dazu gehören veränderte Wetterbedingungen, eine bessere Luftqualität sowie die zunehmende Urbanisierung, schreibt die Tageszeitung Le Nouvelliste.

Kofferraum gefüllt mit Einkäufen
Mit Migros-Säcken über die Grenze: Bei Schweizer:innen boomt der Einkaufstourismus. Keystone / Gian Ehrenzeller

Schnell über die Grenze, um dort seinen Einkauf zu erledigen. Trotz verschärfter Zollbedingungen boomt der Einkaufstourismus in der Schweiz.

Dies, obwohl der Bundesrat vor einem Jahr die Wertfreigrenze für Einkäufe im Ausland auf 150 Franken gesenkt hat. Laut einer Studie der Universität St. Gallen hat der Einkaufstourismus seit 2022 um 10% zugenommen. Auch das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit stellt einen deutlichen Anstieg der Zollabfertigungen über die App Quickzoll fest: von 38’000 im ersten Halbjahr 2024 auf 88’000 im gleichen Zeitraum in diesem Jahr.

Dieser Zustrom zum Beispiel nach Frankreich hat negative Auswirkungen auf gewisse Geschäfte in der Schweiz, wie RTS berichtet. Olivier Zuretti, Präsident des Neuenburger Verbands Commerces-NE, stellt fest, dass Konsument:innen wegen der Senkung des Freibetrags häufiger nach Frankreich fahren und somit die städtischen Zentren des Kantons Neuenburg meiden würden.

Angesichts dieser Tatsache würden Schweizer Händlerverbände nun neue Massnahmen erwägen, um dem Trend des Einkaufstourismus entgegenzuwirken.

Menschen am Langlaufen
Sieht einfacher aus, als es ist: Langlaufen (Symbolbild). Keystone / Jean-Christophe Bott

Während die einen das Schneeglück auf roten und schwarzen Pisten suchen, üben sich Jugendliche beim Swiss Jugend-Langlauflager auf den Loipen. Mit dabei sind fünf jugendliche Asylbewerber.

Das Integrationsprojekt des Kantons Luzern fand 2024 zum ersten Mal statt. Damals noch ein Pilotprojekt, ist es nun ein fixes Angebot. «Die Nachfrage ist gross», sagt Ladina Käppeli, die die Geflüchteten begleitet. Etwa 60 jugendliche Asylbewerber hätten sich dieses Jahr auf das Angebot gemeldet, sechs davon wurden per Los ausgewählt.

Insgesamt sind 140 Kinder und Jugendliche derzeit im Swiss Jugend-Langlauflager in Engelberg. Die jugendlichen Asylbewerber sind nicht nur auf der Loipe unterwegs, sondern auch beim Rahmenprogramm integriert.

Dies funktioniere, auch wenn ihr Deutsch noch nicht gut sei, sagt Ladina Käppeli. «Das ist das Coole bei Kindern und Jugendlichen: Da geht alles schnell und unkompliziert. Und sie verstehen sich auch ohne viele Worte.»

Stapel mit Fotos
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In der Altjahrswoche präsentieren wir Ihnen die meistgelesenen Artikel aus unserer Rubrik «Swiss Abroad». Heute widmen wir uns dem Thema Ruhestand – sowohl in der Schweiz als auch im Ausland.  

Wie viele Schweizer Pensionierte zur Hälfte in der Schweiz und zur Hälfte in einem anderen Land wohnen, ist nicht offiziell bekannt. Denn diese Personen leben entweder offiziell in der Schweiz oder haben sich bei einer konsularischen Vertretung gemeldet und gelten somit als vollständig im Ausland lebend.  

Diese Lebensweise ist zwar attraktiv, doch müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden. So können zwei Wohnsitze – einer im Ausland und einer in der Schweiz – oft eine Vervielfachung der Kosten bedeuten.  

Neben weiteren Punkten wie Steuerdomizil oder Krankenversicherung kann das Leben zwischen zwei Welten auch bedeuten, an keinem Ort komplett verwurzelt zu sein. Laut Auslandschweizer Daniel Schärer ist es daher wichtig, «Vertrauenspersonen in der Schweiz und im Ausland zu haben, die sich in Notfällen kümmern, wenn man abwesend ist, und die man vor Ort um Hilfe bitten kann».  

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