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Tourismus: Mit Zuversicht in den Winter

Die Schweiz zeigt sich gern als attraktive Winterferien-Destination. Photopress/Lenzerheide

Schweiz Tourismus, die nationale Fremdenverkehrs-Promotorin, hofft auf eine schneereiche Saison. Das sagten Vertreter beim Start der Winterkampagne.

Das Tourismusgewerbe rechnet mit einer Steigerung der Übernachtungen um 1,1%, nachdem in den ersten acht Monaten 2005 ein Zuwachs von 2,2% verzeichnet wurde.

Die diesjährige Winterkampagne unter dem Motto “Mehr Winter” spielt mit der Angst der Skitouristen vor den Effekten der globalen Erwärmung. “Der erste und wichtigste Faktor für die Auswahl einer Ski-Destination ist die Höhe”, sagte Jürg Schmid, Direktor von Schweiz Tourismus.

Die neue Kampagne hebt die Schweiz über ihre alpinen Konkurrenten. Laut Schmid gibt es in der Schweiz 29 Skiorte, die höher als 2800 Meter liegen. Das sind mehr als in Österreich, Frankreich, Deutschland oder Italien.

Zum ersten Mal betreibt die Schweiz Wintersport-Marketing in Spanien, wo sie mit Zeitungsinseraten werben will. Auch mit China ist eine intensivere Kooperation vorgesehen: So will Schweiz Tourismus mit Indoor-Skihallen und Wintersportgebieten im Reich der Mitte zusammenarbeiten.

Ski-Saison

In der Ski-Saison sind es die Besucher aus dem Ausland, die für ein bescheidenes Wachstum sorgen sollen. Und damit das Loch stopfen, welches das sinkende Interesse der Schweizer Touristen verursacht.

Der Ökonom Richard Kämpfer vom Konjunkturforschungs-Institut Basel Economics (BAK) erwartet, dass 1,5% mehr ausländische Touristen Hotels und andere Schlafgelegenheiten nutzen werden. Dagegen erwartet er nur 0,6% mehr Schweizer Übernachtungsgäste.

Kämpfer sagte am Donnerstag zum Start der Winterkampagne der Schweizer Tourismusagentur Schweiz Tourismus in Zürich, die Fremdenverkehrs-Industrie könne in den nächsten Jahren kein “explosives Wachstum” erwarten. Sie befinde sich jedoch in einer Erholungsphase.

Die Schweiz profitiere von den positiven globalen Wirtschaftsbedingungen, erklärte Kämpfer weiter. Das Wachstum werde aber, infolge der langsamen Erholung der Schlüsselmärkte wie Deutschland oder Italien, nur moderat ausfallen.

Stark ansteigende Ölpreise oder ein ausserordentlich warmer Winter könnten jedoch den Aufwärtstrend stoppen, warnte er.

Chinesen im Kommen

Vom Januar bis August erhöhte sich die Zahl der Touristen aus dem Ausland um 6,4 Prozent. Dies entschädigt ein wenig den Übernachtungs-Rückgang von Reisenden aus der Schweiz um 2,7%. Rund die Hälfte der Logiernächte entfallen auf Personen, die in der Schweiz wohnen.

Japan bleibt eines der wichtigsten Länder für die Schweizer Tourismusindustrie. Die Japaner erhöhten ihre Übernachtungszahlen um 11,5%, dicht gefolgt von den Briten mit 10,2%.

Bei den deutschen Touristen, der wichtigsten Gruppe aus dem Ausland, war eine Erhöhung von 0,9% zu verzeichnen.

Im Bereich der aufstrebenden Märkte brillierte China: Mit einem Plus von 97% besuchten fast doppelt so viele Gäste aus dem Reich der Mitte die Schweiz als in der selben Periode 2004.

swissinfo, Dale Bechtel in Zürich
(Übertragung aus dem Englischen: Etienne Strebel)

Die Schweizer Tourismus-Industrie generierte 2004 Einkünfte in der Höhe von 22,6 Mrd. Franken (5,1% des Brutto-Inland-Produktes).
Die Häfte der Einkünfte wird in der viermonatigen Wintersaison erzielt.
Unter den Wintersportorten verzeichnete Zermatt die meisten Gäste mit rund 688’000 Übernachtungen (Winter 2002/03).

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