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Turbulentes Trauerjahr um Steve Lee geht zu Ende

(Keystone-SDA) Nächsten Mittwoch ist es ein Jahr her, dass Steve Lee 47-jährig bei einem Motorrad-Unfall in Nevada umkam. Das nun zu Ende gehende Trauerjahr für den «Gotthard»-Frontmann war wohl eines der turbulentesten in der Schweizer Mediengeschichte.

Das lag nicht an der Band: Diese gab schon früh bekannt, sie werde erst nach einer angemessenen Trauerphase mit einem noch zu bestimmenden Ersatz-Sänger weitermachen. Mittlerweile wurden 500 Interessenten überprüft. «Wir haben schon einen Favoriten», verriet Bassist Marc Lynn der «Berner Zeitung». Entschieden werde aber wohl erst Ende Jahr.

Zum Abschluss des Trauerjahres machen Lynn und andere Freunde die damals in der Nähe von Mesquite gewaltsam beendete Biker-Tour zu Ende. Mit von der Partie ist der zerbeulte Helm von Steve Lee.

Ausserdem erscheint am 30. September das Live-Album «Homegrown Alive», ein Mitschnitt eines Konzerts vom 17. Juli 2010 in Lugano; ursprünglich war der Release schon für März geplant gewesen. Bereits ausgekoppelt wurde die Akustik-Single «The Train», eine bisher unveröffentlichte Studio-Aufnahme.

Als die Band Anfang September verlautete, der Song werde den Fans das Herz brechen, hat sie nicht übertrieben: In der eingängigen Ballade singt Lee mit seiner bekannten, zugleich rauhen wie feinen Stimme wehmütige Zeilen wie «The things have changed,/ waving hands good bye/ You can’t alter destiny,/ not even if you try».

«Witwe Lee» – erst umschwärmt, dann gescholten

Während sich die Band das Jahr über relativ dezent zurückhielt, rückte Lees hinterbliebene Lebensgefährtin Brigitte Voss-Balzarini sofort nach dem Unfall ins Rampenlicht – ob freiwillig oder gezerrt kann niemand sagen.

Sie war hautnah dabei gewesen, als ein Lastwagen ins Schleudern geriet und ein auf dem Pannenstreifen abgestelltes Motorrad gegen Lees Körper katapultierte. «Folge dem Licht, meine grosse Liebe!», soll sie seiner entschwindenden Seele in Gedanken nachgerufen haben.

So beschrieb es Voss-Balzarini jedenfalls in der Biografie «Mein Leben mit Steve», die schon ein halbes Jahr nach dem tödlichen Unfall erschien. Während die «Witwe Lee» zuvor überall ein gerngesehener Interviewgast war, kippte die öffentliche Meinung nach Erscheinen dieses Buchs.

Das Buch hielt sich laut Verlegerin Sabine Giger trotz allem zehn Wochen an der Spitze der Bestsellerliste.

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