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Turnaround der Zurich abgeschlossen

Signet der Zurich Financial Services am Mythenquai in Zürich. Keystone

Zurich Financial Services (ZFS) weist für 2004 einen Reingewinn von 3,04 Mrd. Franken aus – fast 30% höher als im Vorjahr.

Dieses gute Resultat übersteigt die Markterwartungen, denn es kam trotz Naturkatastrophen und dem Bedarf der ZFS, eigene Finanzlöcher zu stopfen, zustande.

Die hohen Verluste der Zurich Financial Services (ZFS), des zweitgrössten Versicherers in der Schweiz, sind Vergangenheit. Hinter dem Erfolg steht CEO James J. Schiro. Schiro, seit Mai 2002 operativer Chef, verkündete bei der Bekanntgabe des Ergebnisses: “Turnaround abgeschlossen.”

Der Amerikaner Schiro zeigte sich an einer Telefonkonferenz am Donnerstagmorgen erfreut über die Ergebnisse des Jahres 2004 und verwies auf die solide Bilanz per Ende Jahr. Im letzten Jahr wurden erneut hohe Rückstellungen vorgenommen und die Eigenmittel verstärkt.

Vorschlag einer Nennwert-Rückzahlung

Schiro hob besonders die Fortschritte im operativen Geschäft hervor. Der Betriebsgewinn konnte im letzten Jahr um ein Drittel auf 3,14 Mrd. Dollar (3,720 Mrd. Franken) gesteigert werden. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 2,59 Mrd. Dollar (3,07 Mrd. Franken). Die Eigenkapital-Rendite rückte um 1,1 Prozentpunkte auf 13,3% vor.

Die Aktionäre werden am Gewinn mit einer Nennwert-Rückzahlung beteiligt. Der Generalversammlung werden 4 Franken pro Aktie vorgeschlagen. Innert drei Jahren reduziert die ZFS damit den Nominalwert ihrer Aktien von 10 auf noch 2,50 Franken.

Höhere Schäden: Wirbelstürme und Tsunami

Die Schäden der Zurich als Folge der Wirbelstürme in den USA und des Tsunami in Asien beliefen sich auf 585 Mio. Dollar und trugen 2,5 Prozentpunkte zum gestiegenen Schaden-Kosten-Satz (“Combined Ratio”) bei.

Diese Kenngrösse glitt von 97,9% auf 101,6% zurück. Hier wirkten sich auch die gegenüber dem Vorjahr 10% höheren Rückstellungen aus. Ohne diese beiden Effekte hätte die ZFS eine Combined Ratio von 94,7% erreicht, wie Schiro sagte.

Analysten hatten im Durchschnitt mit höheren Bruttoprämieneinnahmen und einem besseren Schaden-Kosten-Satz gerechnet. Beim Gewinn lag Zurich jedoch über den Analysten-Prognosen.

Schwierige Interpretation des Ergebnisses

Das Ergebnis war wegen ausserordentlicher Rückstellungen vom Markt schwierig zu interpretieren. Für die Vontobel Bank lag das Resultat leicht über den eigenen Erwartungen. Die Ergebnisse der einzelnen Segmente würden jedoch signifikant von den Erwartungen abweichen, schreibt das Institut in einer ersten Einschätzung.

Unter den Prognosen liege der operative Gewinn von General Insurance, was auf Nachreservierungen in den USA zurückzuführen sei. Vontobel sieht die hohen US-Nachreservierungen als Befreiungsschlag.

Limitiertes Potenzial für die Aktien sieht auch Julius Bär, da diese bereits gute Kursfortschritte erzielt hätten. Als erfreulich streicht Julius Bär hervor, dass es ZFS gelungen sei, einen über den Erwartungen liegenden Reingewinn zu erzielen.

swissinfo und Agenturen

ZFS konnte 2004 den Reingewinn gegenüber dem Vorjahr um 29% auf 3,07 Mrd. Franken erhöhen.
Der Betriebsgewinn wuchs um 36% auf 3,72 Mrd. Franken.
Die Summe der Prämien und Policen stieg um 1% auf 58,4 Mrd. Franken.

1872 unterzeichnete der Staatsschreiber Gottfried Keller persönlich die Statuten des “Versicherungs-Vereins”. Dieser übernahm die Funktion einer Rückversicherung für die “Schweiz”-Versicherung.

1998 vereinen sich die Zürich und der englische Versicherer B.A.T. zu “Zurich Financial Services”. 2000 wird die Einheitsaktie eingeführt, die in Zürich und London gehandelt wird.

ZFS versichert heute die Mehrzahl der 100 globalen “Fortune Unternehmen” und beschäftigt rund 57’000 Mitarbeitende.

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