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UBS-Rente für Finma-Chef Haltiner

Der Chef der Schweizer Finanzaufsichtsbehörde Finma, Eugen Haltiner, bezieht eine Pension von seinem früheren Arbeitgeber UBS. Haltiner liess sich 57-jährig als UBS-Topmanager frühpensionieren, bevor er 2006 Finma-Präsident wurde.

Somit seien Haltiners Bezüge aus der rechtlich unabhängigen UBS- Pensionskassenstiftung ein normaler Fall von Rentenzahlung, sagte Finma-Sprecher Tobias Lux und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der SonntagsZeitung. Die Höhe der Rente sei Haltiners Privatsache.

Haltiner leitete bei der UBS jahrelang das Schweizer Firmen- und Privatkundengeschäft. Im Zusammenhang mit den UBS- Vergütungsbestimmungen und der Herausgabe von UBS-Kundendaten von US-Bürgern im Februar 2009 durch die Finma ist Haltiner wiederholt mangelnde Distanz zur UBS vorgeworfen worden.

Der neue Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand, räumte in der SonntagsZeitung ein, dass Regierungen und Notenbanken in der Banken-Regulierung noch nicht besonders weit seien.

Der UBS-Rettung im Herbst 2008 war nicht von Anfang an eine Chance auf Erfolg beschieden gewesen. Dies sei allen Beteiligten klar gewesen: “Die Kugel ging ziemlich nahe am Kopf vorbei”, sagte Hildebrand.

Hildebrand gab zu, dass das Problem “Too Big to Fail” der zwei Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse noch immer nicht gelöst sei.

In der Westschweizer Zeitung Le Temps warnte Hildebrand vor neuen Boni-Exzessen. Die Gewinne der Grossbanken, die häufig nur als Folge der Hilfe durch die Notenbanken möglich seien, dürften nicht in den Bonus-Töpfen, in Dividenden oder im Aktienhandel verschwinden. Stattdessen sollten die Erträge verwendet werden, um das geschrumpfte Eigenkapital der Banken wieder zu vermehren.

swissinfo.ch und Agenturen

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