
Walliser Jäger erlegen wegen Schutzmodell weniger Gämsen

Die Ergebnisse der Walliser Hochjagd zeigen stabile Abschusszahlen beim Rotwild, aber einen markanten Rückgang bei der Gämse. Während 2025 insgesamt 1415 Hirsche gegenüber 1440 im Vorjahr erlegt wurden, sank die Zahl der erlegten Gämsen von 1761 auf 1537 Tiere.
(Keystone-SDA) Im Jahr 2020 hatten die Walliser Jägerinnen und Jäger noch rund 2500 Gämsen geschossen. Der deutliche Rückgang bei der Gämse ist nicht auf fehlendes Waidmannsheil zurückzuführen, sondern auf ein bewusst angepasstes Jagdmodell.
Dieses soll zweieinhalbjährigen Gämsen sowie weibliche Tieren, die für das Wachstum der Population entscheidend sind, gezielt schützen, wie der Kanton Wallis am Donnerstag mitteilte. Ziel sei es, den Rückgang der fortpflanzungsfähigen Tiere zu bremsen und die Bestände langfristig zu sichern, insbesondere angesichts der zunehmenden Präsenz von Grossraubtieren wie Wölfen und Luchsen im Kanton.
Dieser Schutz zeigte erste Wirkung. Bei der diesjährigen Hochjagd vom 15. bis 27. September wurden 413 weibliche Gämsen erlegt. Das sind 180 weniger als im Vorjahr (593). Auch bei den männlichen Gämsen gingen die Zahlen leicht zurück. 1124 Böcke schossen die Jäger – 44 weniger als 2024.
Gämsen im Alter von zweieinhalb Jahren waren wie im Vorjahr im gesamten Kanton geschützt. Laut der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere hielten die Jäger diese Massnahme erneut gut ein.
Ziel bei Hirschen verfehlt
Bei den Hirschen blieben die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil. Das kantonale Ziel von 1650 Abschüssen wurde jedoch nicht erreicht.
Auch bei den Rehgeissen sank die Zahl deutlich: 224 Tiere wurden erlegt, gegenüber 319 im Jahr 2024. Bei den Wildschweinen blieb die Zahl mit 21 im Vergleich zu 25 Tieren im Vorjahr nahezu konstant.