Der Schweizer Spezialchemie-Konzern Clariant hat im abgelaufenen Geschäftsjahr tiefrote Zahlen geschrieben. Der Reinverlust weitete sich 2009 auf 194 Millionen Franken aus. Der Konzern plant, 500 Stellen aufzuheben.
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Hauptursache für den Verlust waren mit Werksschliessungen verbundene Sonderkosten. Daneben leidet Clariant aufgrund der Wirtschaftskrise weiterhin unter der dünnen Auftragslage auf den wichtigsten Abnehmermärkten, namentlich in der Textil- und Autobranche.
400 Stellen sollen am Hauptsitz in Muttenz, Kanton Basellandschaft, abgebaut werden. Das Unternehmen verlagert die Produktion von Farbstoffen und Chemikalien für die Textilindustrie (Textile Dyes und Textile Chemicals) nach Asien.
Zudem wird die Produktion von Chemikalien für die Papierindustrie (Paper Chemicals) nach Prat in Spanien verlegt, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.
Die Produktion von Textilchemikalien im brasilianischen Resede wird teilweise geschlossen. Der Standort im indischen Thane wird ganz aufgegeben. Die Schliessungen und Verlagerungen erfolgen gemäss der Mitteilung in den Jahren 2011 bis 2013.
Das Unternehmen hat letztes Jahr weltweit bereits über 3200 Stellen gestrichen, davon rund 200 in der Schweiz.
Die Gewerkschaft Unia sowie die Belegschaft und die Betriebskommission von Clariant verurteilen gemeinsam den angekündigten Arbeitsplatz-Kahlschlag aufs Schärfste.
swissinfo.ch und Agenturen
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