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CS mit US-Busse von über 500 Mio. Dollar

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse steht kurz vor einem Vergleich mit den US-Behörden wegen Dollar-Transaktionen an Länder, die unter US-Sanktionen fallen. Ihr droht eine Busse von 536 Millionen Dollar.

Die Devisenlieferungen gehen laut einem CS-Communiqué vom Dienstagabend auf die Jahre zwischen 2002 und 2007 zurück. 2006 hatte die Crédit Suisse ihr Geschäft mit Ländern, die unter US-Sanktionen fallen, eingestellt. Darunter gehört auch eine Vertretung in Iran.

Die Verhandlungen seien im fortgeschrittenen Stadium, schreibt die Bank weiter. Beteiligt an den Verhandlungen sind die New Yorker Staatsanwaltschaft, das US-Justizministerium, das Board of Governors of the Federal Reserve System und die Federal Reserve Bank of New York sowie die für die Finanzbeziehungen zum Ausland zuständige Regierungsbehörde (OFAC).

Unter dem Strich dürfte die Busse das CS-Ergebnis im 4. Quartal mit 360 Mio. Dollar nach Steuern belasten. Rückstellungen wurden bereits im 3. Quartal gebildet. Ob die mögliche Busse im Zusammenhang mit Geschäftsbeziehungen mit Iran steht, wollte die CS nicht bestätigen.

Im Januar 2009 hatte die US-Justiz mitgeteilt, dass sie gegen neun europäische Banken ermittelt. Die Institute sollen bei der Umgehung von US-Sanktionen gegen Iran und Sudan geholfen haben.

Damals gab die Credit Suisse an, dass sie seit zwei Jahren wegen möglicher Verletzungen von US-Sanktionen eine interne Untersuchung durchführe. Dass sie im Visier der US-Justiz war, wollte sie damals nicht bestätigen.

2006 hatte die Credit Suisse bekanntgegeben, dass sie keine neue Geschäftsverbindungen mit Kunden in Iran, Syrien und Nordkorea pflegen wolle. Die drei Länder befinden sich auf einer Schwarzen Liste der USA.

swissinfo.ch und Agenturen

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