
Energievorlagen sollen von Arbeitgebern unterstützt werden

Eine Arbeitgeber-Allianz aus Vertretern von kleinen und mittleren Unternehmen setzt sich für die drei im September zur Abstimmung kommenden Energievorlagen ein. Die Förderabgaben seien keine Steuern und würden in die Wirtschaft zurückfliessen.
An einer Medienkonferenz appellierten Vertreter der Allianz am Montag (29.05.) an alle Arbeitgeber, Banken und Versicherungen, kein Geld gegen die Vorlagen einzusetzen.
Die Vorlagen bewirkten eine «Energiewende» und böten allen Branchen – ausser den Erdöl, Erdgas, Uran und Kohle importierenden Betrieben – einmalige Chancen, sagte Kurt Köhl, Präsident des Arbeitgeberverbandes Sargans-Werdenberg (SG).
Er wehrte sich dagegen, dass die vorgesehenen Förderabgaben als neue Steuern dargestellt würden. Die Gegner würden verschweigen, dass sämtliche Mittel in die Wirtschaft zurück flössen, sagte er.
Die Förderabgabe und die Solarinitiative förderten mit bescheidenen Anreizen Zukunftsprodukte und neue Technologien in allen Wirtschaftszweigen.
Dies führe dazu, dass fünf bis zehn Mal weniger Energie verbraucht werde, die Emissionen ohne zusätzliche CO2-Gesetze gesenkt würden und die Wirtschaft allgemein profitiere.
Es sei ein Innovations- und Beschäftigungsschub zu erwarten, der Tausende neuer Arbeitsplätze in verschiedensten Branchen entstehen lasse, sagte Hans Rudolf Schweizer von der Metallbaufirma Ernst Schweizer AG in Hedingen (ZH).
Allein in der Metallbranche sei bei einem Förderbeitrag von 500 Millionen Franken mit 17’000 bis 34’000 zusätzlichen Stellen zu rechnen. Effizienzsteigerungsprogramme, Isolationstechniken und Sonnenenergienutzung seien rasch zu unterstützen, um nachhaltig wachsen zu können.
Technologie für Energie sparende Bauten wird laut Max Renggli, dem Verwaltungsratspräsidenten der auf in Systembauweise erstellte und Energie sparende Gebäude spezialisierten Renggli AG in Schötz (LU), bereits angewendet. Der Energieverbrauch könne damit gegenüber herkömmlicher Bauweise um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Es sei sinnlos, weitere 20 bis 50 Jahre zu warten, bis die Technologie auf breiter Ebene angewendet werde.
Der Zürcher Baumeister Boni Bertogg und der Heizungs- sowie Sanitär-Kleinunternehmer Fritz Schuppisser betonten, bei Altbauten gebe es grosses Auftragspotential für Bau- und verwandte Branchen.
Erinnert wurde etwa an wärmetechnische Sanierungen von Wohnhäusern, die Isolation und den Ausbau von Dachstöcken und die Umnutzung von Industriegebäuden.
Laut Gallus Cadonau, der das umweltfreundlich gebaute und betriebene Hotel Ucliva in Waltensburg (GR) vertritt, haben bereits mehrere Verbände verschiedenster Branchen Ja-Parolen beschlossen.
Nun müssten Querverbindungen hergestellt und eine Vernetzung erreicht werden. Wie der Baumaterial-Unternehmer Josias Gasser aus Chur sagte, besteht etwa im Kanton Graubünden eine breite Arbeitgeber-Allianz, die für die Annahme der Energievorlagen eintritt.
swissinfo und Agenturen

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