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«Keines Vergehens bewusst»

Gestrauchelt: Beat Abderhalden bricht die Saison "im eigenen und im Interesse des Schwingsports ab". Keystone

Der Schwinger Beat Abderhalden hat sein Schweigen gebrochen und bestätigt, dass bei der positiv verlaufenen Kontrolle ein zu hoher Testosteronwert festgestellt worden ist. Aberdhalden will die Dopingmittel aber "weder wissentlich noch vorsätzlich" eingenommen haben.

Diese Dopingkontrolle mit dem positiven Ergebnis hat bereits am 11. März 2001 stattgefunden, als sich Beat Abderhalden wegen eines im Januar erlittenen Ski-Unfalls noch in der Rehabilitation befand. Er persönlich ist über dieses Resultat nicht informiert worden, und erst später, bei drei weiteren Dopingkontrollen am 23. April, 30. April und 18. Mai, wurde ihm zu verstehen gegeben, dass «etwas nicht gut» sei. Alle diese weiteren Kontrollen verliefen negativ.

Spitalaufenthalt

Er habe während des Spitalaufenthaltes sehr starke Medikamente verabreicht bekommen, hält Beat Abderhalden fest, und er könne sich die überhöhten Testosteronwerte nur mit Auswirkungen verabreichten Medikamente erklären. Diese Testosteronwerte waren aber so hoch, dass sie nicht durch die körpereigene Hormonproduktion erzeugt werden konnten.

Fälle von knapp überhöhtem Grenzwert hat es bei Sportlern immer wieder gegeben. So ein Fall ist der Bobfahrer und Ex-Schwinger Martin Annen, der sich — vorsichtshalber und aus eigenem Antrieb – im Dopinglabor Lausanne für viel Geld untersuchen und bestätigen liess, dass er einen natürlich hohen Wert besitzt.

Hohe Werte

Bei Beat Abderhalden war der festgestellte Wert jedoch so hoch, dass von Manipulation ausgegangen werden muss. Beat Abderhalden hat seinen Hausarzt veranlasst, von der Schulthess- Klinik eine Liste von allen während des Spitalaufenthalts verabreichten Medikamenten zu verlangen. Damit soll, so Abderhalden, abgeklärt werden, ob der hohe Testosteronwert auf die medizinische Behandlung zurückgeführt werden kann.

Vorläufig fertig geschwungen

Beat Abderhalden beschliesst seine Saison und wartet den Entscheid des Schwingerverbandes gar nicht erst ab. So verzichtet er auch auf die Teilnahme am Eidgenössischen Schwingfest am 25./26. August in Nyon, wo sein Bruder Jörg den Titel des Schwingerkönigs verteidigt. Vor drei Jahren hatte Beat Abderhalden seinem Bruder mit einen Unentschieden im vorletzten Gang gegen Heinz Suter den Weg zum Titel geebnet.

Er breche die Saison «im eigenen und im Interesse des Schwingsports ab», sagt Beat Abderhalden. Je nach Ausgang des Verfahrens möchte er aber wieder weiterschwingen.

swissinfo und Agenturen

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