Serono und Biogen vor Genfer Gericht

Am Mittwoch (11.07.) haben die Biotech-Konzerne Serono und Biogen vor einem Genfer Gericht die Klingen gekreuzt. Für den Genfer Konzern Serono geht es um den Zugang zum US-Markt für sein Multiple-Sklerose-Medikament Rebif.
Am Anfang der gerichtlichen Auseinandersetzung liegt eine Studie, in welcher Serono die Wirkung seines eigenen MS-Medikaments Rebif mit jener des MS-Medikaments Avonex seines US-Konkurrenten Biogen vergleicht.
Die Serono-Studie kommt zum Schluss, dass mit Rebif behandelte MS-Patienten während der Beobachtungs-Periode 90 Prozent grössere Chancen gehabt hätten, von einem Schub der Krankheit verschont zu bleiben.
Rebif versus Avonex
Biogen erreichte am vergangenen 21. Juni per richterlichen Entscheid, dass Serono seine Studie nicht veröffentlichen dürfe. Der Genfer Biotech-Konzern tat es dennoch, worauf Biogen erneut klagte. Serono antwortete mit einer Klage gegen Biogen wegen unlauteren Wettbewerbs, weil Biogen ebenfalls Mitteilungen mit Vergleichen zwischen Rebif und Avonex veröffentliche. Das Resultat der Anhörung wird den beiden Konzernen in rund zwei Wochen zugestellt.
Der US-Markt für Multiple-Sklerose-Medikamente beläuft sich auf rund 1,1 Mrd. Franken. Bis zum 30. Juni 2003 verfügt Biogen über ein Monopol. Serono hofft nun auf die Resulate einer vergleichenden Studie der Food and Drug Administration (FDA), um Rebif ebenfalls auf den amerikanischen Markt bringen zu können.
Serono verkauft Rebif gegenwärtig in 67 Ländern. Letztes Jahr hat der Konzern mit diesem Medikament einen Umsatz von 254,2 Mio. Dollar erzielt.
swissinfo und Agenturen

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