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Spitalaufenthalte: kürzer, aber teurer

Patienten verbringen immer weniger Zeit im Spital. Keystone

Innert vier Jahren ist der durchschnittliche Patienten-Aufenthalt in einem Spital um einen Tag auf 11,7 Tage gesunken. Dies geht aus der Spitalstatistik 2005 des Bundesamts für Statistik hervor.

Gleichzeitig sind die Kosten für stationäre medizinische Behandlungen um fast 3 auf über 17 Mrd. Fr. gewachsen. Die Kosten pro Pflegetag stiegen um einen Fünftel an.

Wie das Bundesamt für Statistik mitteilte, lagen diese Kosten gemäss den Statistiken der stationären Gesundheitsversorgung im Jahr 2001 bei 14,5 Milliarden und 2005 bei 17,2 Mrd. Franken.

Von 1,4 Millionen behandelten Fällen wurden 2005 1,13 Mio. stationär und rund 272’000 teilstationär (in Eintagesbehandlungen) versorgt.

Bei den stationären Fällen nahm die Gesamtzahl der Pflegetage von 13,8 Mio. Tage auf 13,3 Mio. ab. Entsprechend kürzer wurde die durchschnittliche Behandlungsdauer: Sie ging seit 2001 um 7,6% zurück.

Die Spitalaufenthalte werden kürzer, aber gleichzeitig teurer: Kostete ein Pflegetag 2001 im Schnitt 906,1 Franken, so waren es 2005 1076,9 Franken, ein Plus von 19%.

Die häufigsten Erkrankungen

In kleinen Grundversorgungsspitälern kostete ein Pflegetag 2005 im Schnitt 852, in Universitätsspitälern 2142 Franken.

Häufigster Grund für eine Hospitalisierung waren Erkrankungen des Bewegungsapparates (etwa Arthrose, Rückenprobleme, Bandscheiben-Schäden, insgesamt 12,8% der Fälle). An zweiter Stelle kamen Verletzungen (12,2%), an dritter Probleme mit dem Kreislaufsystem (11,3%).

Mit Verletzungen ins Spitäler gebracht wurden am häufigsten männliche Jugendliche und über 85-jährige Frauen. Herzkreislaufprobleme hatten vorwiegend ältere Menschen.

Anteil der Altersheimbewohner stabil

Sozialmedizinische Institutionen (Alters- und Pflegeheime, Heime für Behinderte und Suchtkranke) beherbergten 2001 knapp 104’400 Personen, 2005 waren es knapp 109’400.

Davon lebten etwas über 83’000 in Alters- und Pflegeheimen, 26’300 in Behinderten- sowie in Suchtkrankenheimen.

Der Anteil der Bewohner von Alters- und Pflegeheimen an der Gesamtbevölkerung liegt seit 2001 stabil bei 1,1%. Bei den Behinderten- und Suchtkrankenheimen war die Zahl der Beherbergten 2001 bis 2004 um 3,8% gewachsen. Seither stagniert sie.

Die Kosten dieser sozialmedizinischen Institutionen wuchsen in ähnlichem Umfang wie jene der Spitäler: Sie stiegen zwischen 2001 und 2005 von 8,5 auf 10,1 Mrd. Franken. Die Kostensteigerung ist unter anderem auf die Personalzunahme zurückzuführen.

swissinfo und Agenturen

2005 beschäftigten die Spitäler umgerechnet auf Vollzeitstellen 125’703 Personen.

2001 waren es 116’549, was einen Zuwachs von 7,9% bedeutet.

Bei den Akutsspitälern erhöhten die Betriebe der Zentrumsversorgung (etwa Universitäts-Spitäler) ihren Personalbestand in dieser Zeit um 16%, in Spitälern der Grundversorgung stagnierte dieser.

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