Unaxis in der Talsohle

Der Technologie-Konzern kämpft mit dem Einbruch in der Computer-Branche. Der Umsatz ist im 2001 um 7% auf 2,127 Mrd. Franken gefallen. Die Halbleiter-Tochter ESEC brach über 70% ein.
Beim Umsatz-Rückgang von 7% sind bereits Anpassungen im Rahmen des Konzernumbaus berücksichtigt – 2001 verkaufte Unaxis die Geschäftsbereiche Inficon, Large Area Coating, Leybold Didactics und Pilatus. Ohne dies verringerte sich der Unaxis-Umsatz im Geschäftsjahr 2001 im Vergleich zum Vorjahr gar um 35,25%. Dies gab Unaxis, der frühere Oerlikon-Bührle-Konzern, am Dienstag bekannt.
Bestellungen eingebrochen
Bedingt durch den Abschwung der Computer-Branche ging der Bestellungs-Eingang innert eines Jahres um 39% auf 1,572 Mrd. Franken zurück. Vom Rückgang waren insbesondere die Halbleitertochter ESEC in Cham sowie die IT-Divisionen Data Storage, Displays und Semiconductors Front End betroffen.
Im vierten Quartal wurde der Einbruch etwas gebremst. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorquartal nur noch um 5%, der Bestellungs-Eingang um 6% zurück.
ESEC am Gravierendsten
ESEC erlitt im vergangenen Jahr einen Einbruch des Netto-umsatzes um 70,8% auf 188,9 Mio. Franken. Der Auftrags-Eingang ging um 81,6% auf 106,3 Millionen zurück.
Im vierten Quartal betrug der Umsatz-Rückgang im Vergleich zum Vorquartal noch 21%. Der Auftrags-Eingang betrug 18 Mio. Franken und lag damit 22% höher als im dritten Quartal.
Bereits wird mit Betriebsverlust gerechnet
Zum Gewinn machte Unaxis noch keine Angaben. Bereits im letzten November hatte das Unternehmen einen Betriebsverlust in Aussicht gestellt.
Unaxis geht davon aus, dass die Talsohle im weltweiten Abschwung der IT-Industrie erreicht ist. Für die kommenden Monate wird mit einer Stabilisierung des Auftrags-Eingangs auf tiefem Niveau gerechnet. Die Nachfrageschwäche dürfte sich laut Einschätzung aber bis weit ins laufende Jahr fortsetzen.
In den Nicht-IT-Segmenten Oberflächentechnologie sowie Komponenten und Spezialsysteme erwartet Unaxis weiterhin eine positive Entwicklung.
Börse reagiert positiv
Die Unaxis-Aktie stieg kurz nach Bekanntgabe der Zahlen um 1,4% auf 162,25 Franken. Die ESEC-Papiere legten um 1,2% auf 160 Franken zu.
Analysten rechnen in neueren Schätzungen mit einem Betriebsverlust zwischen 143 und 193 Mio. Franken. Umsatzmässig übertraf Unaxis die Erwartungen der Analysten, die mit Summen zwischen 1,998 und 2,108 Mrd. Franken gerechnet hatten.
Bei der Tochter Esec könne es nicht mehr schlimmer werden, sagte ein Analyst. Unaxis selbst habe zwar eine solide Basis, das Jahr 2002 könne aber ebenfalls ein schwieriges Jahr werden.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch