
AKTIEN FRANKFURT/Dax leicht im Plus – Metro-Aktie Favorit
FRANKFURT (awp international) – Der Leitindex Dax hat am Donnerstag einen kleinen Teil seiner Vortagsverluste wettgemacht. Allerdings bröckelten die Gewinne ab, nachdem sich Sorgen über Griechenlands Finanzsituation wieder etwas verstärkten. Der Leitindex Dax stieg bis zur Mittagszeit um 0,23 Prozent auf 5.864,97 Zähler, nachdem er am Mittwoch rund zwei Prozent eingebüsst hatte. Der TecDax rückte um 0,73 Prozent vor auf 832,30 Zähler. Der MDax dagegen sank um 0,16 Prozent auf 7.737,68 Punkte.
«Der Dax befindet sich in einer rein technischen Erholung», sagte ein Händler. Händler Thomas Reher ergänzte, dass derzeit immer wieder negative Nachrichten rasch die Oberhand gewönnen, so dass der Dax womöglich noch an diesem Tag seine Unterstützung bei rund 5.800 Punkten testen könnte. «Dann kann es kräftig abwärts gehen, bis auf 5.500 Zähler.» Mit Spannung werde daher auf den Quartalsbericht der US-Bank Goldman Sachs gewartet, aber auch auf die anstehenden Konjunkturdaten, wie etwa den Philly Fed-Index.
Favorit im Dax waren die Metro-Papiere mit plus 1,97 Prozent auf 41,475 Euro. Sie profitierten von starken Umsatzzahlen des niederländischen Einzelhändlers Ahold. Die Henkel-Aktien folgten mit einem Plus von 1,48 Prozent auf 37,650 Euro.
Die Aktien der Deutschen Post sanken dagegen um 0,96 Prozent auf 13,390 Euro. Die FDP hält laut «Handelsblatt» eine Aufspaltung des Logistikers für möglich. Unter Berufung auf ein vertraulich eingestuftes Papier der FDP-Bundestagsfraktion berichtet die Zeitung, dass das von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle geplante Entflechtungsgesetz fast auf das gesamte Briefgeschäft der Post anzuwenden sei. Analyst Frank Skodzik von der Commerzbank meinte dazu: Eine Zerschlagung des Briefgeschäfts würde die dominierende Marktposition der Post klar untergraben.
Die Anteilsscheine von Merck büssten 1,21 Prozent auf 66,85 Euro ein. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat für sein neues Multiple-Sklerose-Mittel FTY720 die Zulassung in den USA und Europa beantragt und holt somit im Wettlauf mit dem deutschen Konkurrenten Merck auf.
Im MDax sprangen die Aktien von Klöckner & Co (KlöCo) an die Spitze und gewannen 2,89 Prozent auf 18,520 Euro. Sie profitierten davon, dass das französische Berufungsgericht in Paris ein wegen Preisabsprachen zuvor verhängtes Bussgeld gegen Stahldistributeure deutlich verringert hat. Das Bussgeld gegen KlöCo wurde von 169 auf 23,5 Millionen Euro reduziert. Dies verbessere das Konzernergebnis 2009 um 79 Millionen Euro, teilte KlöCo daraufhin mit. Ein Händler sagte dazu: Die Nachricht komme überraschend und sei daher sehr positiv zu werten. Ein weiterer Börsianer verwies zudem noch auf Aussagen des Branchenkollegen ThyssenKrupp , dass dessen Quartal besser als erwartet ausgefallen sei. «Daher konnten sich KlöCo deutlich von ihrem Tagestief bei 17,995 Euro erholen», sagte er.
Die Thyssen-Aktie selbst gab dennoch um 1,64 Prozent auf 25,790 Euro nach. Der Aufsichtsrat musste vor der Hauptversammlung an diesem Tag erneut eine Erhöhung der Investitionsbudgets für die beiden neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA genehmigen. Die Baukosten in Brasilien etwa liegen nun um 500 Millionen Euro über den bisherigen Planungen und sollen nun 5,2 Milliarden Euro betragen.
Ein Artikel im Börsenblatt «Der Aktionär» gab den Anteilsscheinen von Smartrac im TecDax Auftrieb. Sie stiegen um 4,96 Prozent auf 18,000 Euro. Dem Bericht zufolge sorgen positive Nachrichten aus den USA, jüngst erreichte Produktionsmeilensteine sowie eine starke Nachfrage nach den Produkten des Funktechnikanbieters für Wachstumsfantasie./ck/rum