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AKTIEN FRANKFURT: Verluste – Spannungen in Korea, Irland belastet weiter

FRANKFURT (awp international) – Wieder aufgeflammte Spannungen zwischen Nord- und Südkorea haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Dax fiel am frühen Nachmittag um 0,69 Prozent auf 6.774,89 Punkte und weitete damit seine Vortagesverluste deutlich aus. Für den MDax ging es um 1,19 Prozent auf 9.271,82 Punkte nach unten und der TecDax verlor 0,90 Prozent auf 781,31 Punkte.
Das nordkoreanische Militär hatte nach südkoreanischen Angaben Artilleriegranaten auf eine südkoreanische Insel gefeuert. Das trübe die Stimmung ebenso wie die weiter schwelende Schuldenkrise Irlands, sagte Händler Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel. So sei unklar, ob das irische Parlament den Sparhaushalt der Regierung durchwinken wird.
FINANZWERTE ERNEUT UNTER DRUCK
Mit Blick auf die weiteren Einzelwerte gerieten Finanzwerte einmal mehr unter Druck. Im Dax verloren Deutsche Bank und Commerzbank 1,49 respektive 1,29 Prozent und im Index der mittelgrossen Werte sanken Aareal Bank um 3,43 Prozent. Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research verwies auf die weiter belastende Finanzsituation in Irland und die Krise bei Kommunalanleihen in den USA. Zudem werde der US-Aktienmarkt zum Handelsstart schwach erwartet, daher hielten sich die Anleger auch bei deutschen Titeln zurück. Im Fall der Aareal Bank schloss er zudem Gewinnnahmen nicht aus.
Die Titel der Deutschen Post wurden ebenfalls gemieden, sie fielen um 2,67 Prozent auf 13,29 Euro. Ein Händler sagte mit Blick auf den laufenden Kapitalmarkttag des Logistikers: «Beim Ausblick liegt ‚alles nur In-Line‘ und da haben wohl viele mehr erwartet.» In den vergangenen Tagen hätten Investoren der Konferenz entgegengefiebert in Erwartung positiver Aussagen vor allem auch zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Hier konnte ein Händler aber keinen klaren Impuls ausmachen. Die Vorzugsaktien von Volkswagen waren indes mit minus 4,01 Prozent schwächster Dax-Wert. Händler führten dies auf Gewinnmitnahmen zurück.
K+S SEHR FEST AN DER DAX-SPITZE
Papiere von SAP entzogen sich infolge guter Zahlen des US-Computerkonzerns Hewlett Packard (HP) und einer positiven Analystenstimme von Merrill Lynch dem schwachen Markttrend. Die Titel des deutschen Softwareherstellers legten um 0,51 Prozent auf 36,445 Euro zu. An der Dax-Spitze stiegen die Aktien von K+S um 2,10 Prozent auf 49,265 Euro. Händlern zufolge werten einige Analysten den am Vortag angekündigten millionenschweren Zukauf der kanadischen Düngemittelhersteller Potash One positiv.
Im MDax ragten die Papiere von Sky Deutschland mit einem Abschlag von 3,96 Prozent auf 1,503 Euro negativ hervor. Börsianer begründeten dies mit der Einschätzung der Finanzaufsichtsbehörde Bafin, wonach ältere Finanzberichte ihrer Meinung nach fehlerhaft sind. Sky Deutschland selbst hält die Feststellung der Bafin für unzutreffend und will sie laut Mitteilung gerichtlich überprüfen lassen. Da der Bezahlsender seine Zahlen im Oktober 2008 korrigiert habe, seien die von der Bafin gefundenen Fehler in mehreren Konzernabschlüsse zwar keine Überraschung, schrieb Commerzbank-Analyst Dirk Voigtländer in einer Studie. Es drohten allerdings Strafen mit entsprechend negativen Auswirkungen.
EVOTEC UND MERCK BÜNDELN KRÄFTE
Die Aktien von Evotec waren derweil mit einem Plus von 0,85 Prozent auf 2,491 Euro einer der Favoriten im TecDax. Das Biotechnologie-Unternehmen bündelt seine Kräfte bei der Behandlung von Nervenkrankheiten mit der Merck KGaA . Ein Händler hob die hohe Bedeutung von Kooperationen für Biotechnologieunternehmen hervor und wertete die Meldung entsprechend positiv. Aktien der Merck KGaA fielen um marktkonforme 0,80 Prozent.
Im SDax sanken die Papiere von Air Berlin um 3,93 Prozent auf 3,669 Euro. Die Piloten der zweitgrössten deutschen Fluggesellschaft wollen Mitte dieser Woche streiken, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit am Vorabend mitgeteilt hatte. Silvia-Quandt-Analyst Stefan Kick betonte, dass Streiks immer kostspielig seien und die Fluggesellschaften in eine ungünstige Position rücke. Das drücke auf die Stimmung für die Aktien von Air Berlin./la/tih

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