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Mehrheit der Kandidierenden gegen automatische Gesichtserkennung

Die Mehrheit der Kandidatinnen und Kandidaten bei den eidgenössischen Wahlen lehnt die automatische Gesichtserkennung ab: Kinder bei der Übergabe der Petition "Gesichtserkennung stoppen" im Mai 2022. (Archivbild) KEYSTONE/ENNIO LEANZA sda-ats

(Keystone-SDA) Eine Mehrheit der Kandidatinnen und Kandidaten der eidgenössischen Wahlen vom Oktober lehnt die automatische Gesichtserkennung im öffentlichen Raum ab. Einzig die Kandidierenden der SVP heissen sie knapp gut. Das ergab eine Umfrage.

Rund 80 Prozent der Kandidierenden für National- und Ständerat sprachen sich in der Smartvote-Umfrage für ein Verbot der Gesichtserkennung im öffentlichen Raum aus, wie das Bündnis “Grundrechte schützen – Gesichtserkennung stoppen” von Nichtregierungsorganisationen am Mittwoch mitteilte.

Bei den Kandidatinnen und Kandidaten für den Nationalrat sagten 77,9 Prozent Ja oder eher Ja zum Verbot, beim Ständerat 83,9 Prozent. Klar hinter ein Verbot stellten sich 52,7 Prozent beim Nationalrat und 55,2 Prozent beim Ständerat.

Die zur Wiederwahl antretenden Nationalrätinnen und -räte befürworteten das Verbot zu 77,4 Prozent, im Ständerat waren es 75,8 Prozent. Die Zustimmung reichte von 90 Prozent bei den Grünen bis zu je über 60 Prozent bei der FDP und der Mitte. Nur die SVP-Kandidatinnen und -Kandidaten sprachen sich knapp mit 51,5 Prozent gegen ein Verbot aus.

Zur Allianz gehören die Schweizer Sektion von Amnesty International, Algorithmwatch CH und die Digitale Gesellschaft. 180 zivilgesellschaftliche Organisationen fordern ein weltweites Verbot der biometrischen Massenüberwachung im öffentlichen Raum.

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