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Avert! Die Ski-WM in St. Moritz ist eröffnet

Mit einer frohen Feier wurde die SKI-WM in St. Moritz eröffnet. RTS

Mit einer fröhlichen Feier wurde im kalten St. Moritz der Kampf um die WM-Medaillen eröffnet.

Im ersten Rennen, dem Super-G der Herren, gewann der Österreicher Stefan Eberharter vor den zeitgleichen Bode Miller und Hermann Maier. Vierter wurde der Schweizer Ambrosi Hoffmann.

Die einstündige Eröffnungsfeier bei tiefen Minusgraden auf der Polowiese in St. Moritz am Samstagabend war eine Mischung aus Tradition und Neuzeit.

Bundespräsident Pascal Couchepin und der Schweizer Popstar DJ Bobo richteten die selbe Botschaft an die vielen tausend (frierenden) Gäste: Lasst uns zusammenkommen, um in diesen unsicheren Zeiten über den Sport zusammen zu finden. Ein paar fröhliche Stunden zu verleben.

Nachdem die Schweizer Nationalhymne verklungen war, erklärte der Präsident des internationalen Ski-Verbandes, Gian Franco Kasper, in romanischer Sprache die WM für eröffnet.

Die FIS-Fahne trifft vom letzten WM-Ort St. Anton in St. Moritz ein, überbracht unter anderen vom ehemaligen Skistar der Österreicher, von Karl Schranz.

Nachdem die Feier die Gäste und Zuschauer in die Welt von Schellen-Ursli und Chalanda Marz – Engadiner Mythen – entführt hat, folgte die Rückkehr zur Wirklichkeit. DJ Bobo umringt von vielen jungen Leuten und in Begleitung eines klassischen Orchesters richteten einen musikalischen Aufruf an die Gäste und TV-Zuschauer im In- und Ausland: «Lets come together», der Titel des offiziellen WM-Songs.

Wirtschaftsfaktor Weltmeisterschaft

Vor der Eröffnung waren die Hauptfunktionäre vor die Presse getreten und hatten ihrerseits die Ski-WM eröffnet.

FIS-Präsident Gian Franco Kasper sprach von St. Moritz als der Wiege des Wintersports. Immerhin hätten sich vor weit über hundert Jahren die Schotten ins Engadin gewagt und hier den ersten Curling-Match in fremden Landen ausgetragen.

Seither sei der Wintersport zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Schweiz und insbesondere der Berggebiete geworden.

Deshalb sei diese Weltmeisterschaft in St. Moritz, das auch Kasper als «noblen» Ferienort bezeichnete, ein Aushängeschild für die ganze Schweiz.

Selektive Pisten

Der Schweizer FIS-Präsident, der aus der Gegend von St. Moritz stammt, ist sicher, dass die WM das Image der Schweiz heben wird. Deshalb habe man auf Qualität der Spitzenklasse geschaut. «Es wurde an alles gedacht», sagte Kasper.

Die Pisten sollten selektiv sein, meinte der FIS-Präsident, und unterstrich das mit dem Hinweis: «Auf der Abfahrt wird der Fahrer in sechs Sekunden von null auf 130 beschleunigt.»

WM in unsicheren Zeiten

Swiss Ski-Präsident Duri Bezzola sprach vom «Ernstfall», der begonnen habe. Auch er betonte die grosse Bedeutung der WM als Konjunkturmotor «in diesen unsicheren «Zeiten».

Die Sicherheit war ein zentrales Thema. Auf die Frage eines österreichischen Journalisten, was geschehe, wenn im Irak was passiere, antworte FIS-Präsident Kasper: «Die WM wird wie geplant durchgeführt!»

Ob die Teams, speziell die der USA, besonders bewacht würden? Dieser Frage wichen die Verantwortlichen aus. Die Sicherheit sei dann am besten gewährleistet, wenn wenig davon nach Aussen dringe.

Vier Schweizer WM-Medailen

Wie viele Medaillen denn die Schweizer Mannschaft einfahren sollte, wollte Swiss Ski-Präsident Bezzola partout nicht beantworten. Man habe keine diesbezügliche Forderung aufgestellt. Doch gegenüber swissinfo liess er sich schliesslich doch zu einer Aussage bewegen: «Ziel sind vier Medaillen!»

swissinfo, Urs Maurer, St. Moritz

Eintritt für die Eröffnungsfeier:
55 Franken (Stehplatz)
150 Franken (Sitzplatz)
erwartete Aussentemperatur: minus 18 Grad.

Weitere Daten:

An der Abfahrtsstrecke steht ein einziger Baum: Eine Lärche, darum heisst die Stelle dort Lärchenschuss.
Die WM-Pisten befinden sich über der Waldgrenze
Alle Aktiven mussten eine Qualifikation fahren. Es gibt keine Exoten mehr.
61 Nationen vertreten (+5 gegenüber der letzten WM)
Rund 420 Aktive fahren Rennen
1800 Medienschaffende berichten darüber
12’000 Akkreditierte (Medien und Gäste) insgesamt
100’000 zahlende Zuschauer werden erwartet
15 TV-Stationen werden total 450 Stunden von St. Moritz berichten.

Auch das gehört zu einer WM:

Das St. Moritzer Hotel Kulm veranstaltet mit Eis-Spezialisten von «minus 10» ein beeindruckendes Open-Air-Spektakel: Die «Kulm-Ice-Lounge». Sie wird am Sonntag mit einer Weltpremiere eröffnet: Dem St. Moritzer Ice-Orchester mit dem ersten spielbaren Alphorn aus Eis (3,5 Meter Länge).

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