
Formel 1: Sauber im Qualifying vorne mit dabei

Die Vorstellungen der Sauber-Truppe werden langsam unheimlich. Am Samstag (12.05.) etablierte sich Nick Heidfeld im Qualifying zum Grand Prix von Österreich auf Platz 6 vor den beiden McLaren-Fahrern David Coulthard und Mika Häkkinen. Formel-1-Neuling Kimi Räikkönen wurde Neunter.
Auf der Pole-Position (zum 37. Mal) steht am Sonntag Michael Schumacher. Zwischen ihm und Heidfeld nehmen Juan Montoya, Ralf Schumacher, Rubens Barrichello und Jarno Trulli das über 71 Runden führende Rennen auf.
In der letzten Minute des einstündigen Qualifyings kam Michael Schumacher mit sehr viel Glück um eine Kollision mit Jos Verstappen herum. Der Holländer hatte sich in der zweitletzten Kurve gedreht und schleuderte unmittelbar vor dem Ferrari auf die Piste zurück. Es ging um Zentimeter.
Heidfelds 6. und Räikkönens 9. Platz ergeben zusammengezählt die Rangpunktzahl 15. Erst drei Mal war Saubers Teamergebnis besser: 1993 in Donington, wo Karl Wendlinger Fünfter und JJ Lehto Siebenter wurde, dann 1994 in São Paulo mit den Plätzen 5 und 7 für Heinz-Harald Frentzen und Wendlinger sowie 1999 in Magny-Cours bei Regenwetter, als Alesi Zweiter und Pedro Diniz Elfter war. Die bisher besten Startplätze in diesem Jahr waren je ein neunter durch Heidfeld in Brasilien und Räikkönen in Spanien.
Michael Schumacher, der in Österreich noch nie aus der ersten Reihe gestartet ist und auch noch kein Rennen gewonnen hat, unterbot vor seinem 150. GP die bisherige Trainingsbestzeit auf dem A1-Ring mit 1:09,562 um 0,742 Sekunden. Jacques Villeneuve hatte 1997 auf einem Williams 1:10,304 erreicht. Schumachers Zeit, die nach einer halben Stunde auf den Bildschirmen erschien, hielt in der Folge sämtlichen Angriffen stand. Unter 1:10 blieben noch die beiden Williams-BMW-Fahrer Montoya und Schumacher sowie Barrichello.
Das McLaren-Team lieferte das schlechteste Trainingsresultat seit sehr langer Zeit ab. Als Grund dafür nannten Coulthard und Häkkinen, die in den freien Trainings am Freitag und am Samstag stets ganz vorne gelegen waren, ein ungeeignetes Set-up der Wagen für das Qualifying. Der Finne fühlte sich im Übrigen noch immer etwas schwach, nachdem er Mitte Woche von einer Grippe befallen worden war. Möglicherweise hatten die McLaren-Fahrer die härtere Reifenmischung gewählt, die von den meisten andern Teams in der Garage gelassen wurde.
Der Sauber C20 darf jetzt definitiv als grosser Wurf bezeichnet werden. Und für die Strecke in der Steiermark eignet er sich offensichtlich ganz besonders. Am Petronas-Motor, der 30 bis 40 PS weniger leistet als die speziellen Qualifikations-Aggregate von Ferrari, BMW, Mercedes und Honda, können die vorzüglichen Platzierungen nicht liegen. Geschwindigkeitsmessungen lassen diesen Schluss zu: Montoya und Ralf Schumacher kamen auf 305 km/h, Heidfeld (14.) auf 297 und Räikkönen (17.) auf 296 km/h.
swissinfo und Agenturen

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