Rad, Festina Prozess: Milde Doping-Urteile

Doping lohnt sich: Der französische Radstar Richard Virenque. Keystone

Der ehemalige sportliche Leiter von Festina, Bruno Roussel und Masseur Willy Voet wurden zu einem Jahr respektive zehn Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Straffreiheit für den Franzosen Richard Virenque, der mit einer Schweizer Lizenz fährt.

Mild sind also die Richtersprüche im so genannten Festina-Prozess in Lille (Fr) ausgefallen. Bruno Roussel muss ausserdem rund 12’000 Franken Busse bezahlen, Voet 7’000. Der Staatsanwalt hatte am 6. November bedingte Gefängnisstrafen von 18 (Roussel) und 14 Monaten (Voet) gefordert.

Zülle & Co

Der Dopingskandal um die Sportgruppe Festina in der Tour de France 1998 hatte weltweit für grösstes Aufsehen gesorgt. Im Wagen von Voet waren kurz vor dem Start in Dublin 400 Ampullen mit unerlaubten Substanzen gefunden worden. Für Festina fuhren auch die Schweizer Alex Zülle, Laurent Dufaux und Armin Meier, die schon während der Tour 1998 Geständisse ablegten.

Richard Virenque hatte im Oktober zwar wie zuvor all seine Teamkollegen
ebenfalls zugegeben, Dopingmittel zu sich genommen zu haben. In Frankreich hat der Konsum juristisch jedoch keine Folgen, sodass der fünffache Bergkönig der Tour de France ungeschoren davonkam. Der Vertrieb und die Anstiftung zu Doping konnten Virenque nicht bewiesen werden.

Allerdings hat der in der Nähe von Genf wohnende Virenque noch eine Strafe durch den Schweizer Verband zu gewärtigen, weil er mit einer Schweizer Lizenz fährt.

swissinfo und agenturen