
Rey-Bellet siegt in Lenzerheide

Die Walliserin Corinne Rey-Bellet holte bei der Abfahrt auf der Lenzerheide den 5. Sieg ihrer Karriere.
Die 29-jährige Corinne Rey-Bellet siegte überlegen fünf Zehntel vor der Französin Mélanie Suchet und sechs Zehntel vor der zweifachen Saisonsiegerin, der Deutschen Hilde Gerg.
Isolde Kostner genügte ein 10. Platz zur Verteidigung der kleinen Kristallkugel in der Abfahrt, da Renate Götschl stürzte und sich verletzte. Zu den Ausgeschiedenen zählte auch die Vorjahressieger Kirsten Clark (USA).
Rey-Bellet verhinderte mit ihrem Triumph eine Schweizer Schlappe, denn die nächste Swiss-Ski-Fahrerin, Sylviane Berthod, musste sich mit dem 19. Platz begnügen. Sonst kam nur noch Corinne Imlig, die Überraschungs-Siegerin auf der Lenzerheide des Jahres 2000, als 27. zu Weltcup-Punkten.
Schlechte Witterung
Corinne Rey-Bellet legte die Basis zu ihrem Triumph im Training, dessen Ergebnisse – 80% mit Torfehler – zwar kaum jemand ernst nahm, aus denen sie aber trotzdem Zuversicht schöpfte: «Ich hatte zwar nur die achtbeste Zeit, war aber die beste von denen, die alle Tore korrekt passierten.»
Obwohl im Rennen wegen Windes und schlechter Sicht diese Passage ausgelassen wurde und die Abfahrt erst beim Super-G-Start begann, startete sie erneut am schnellsten, hatte schon nach halber Distanz acht Zehntel Vorsprung auf alle andern und verwaltete diesen im eher anspruchslosen Schlussstück souverän.
Rey-Bellet: «Extremen Punch.»
Noch vor einem Monat litt Rey-Bellet an einer Diskushernie und war unsicher, ob sie an den Olympischen Spielen starten könne. Dann in Salt Lake City – als bemerkenswerte Fünfte – «kehrte die Energie wieder zurück. «In den letzten Tagen hatte ich extremen Punch», sagte Rey-Bellet. Dazu sei es ihr gelungen, abzuschalten und nicht daran zu denken, alles zu gut machen zu wollen.
Nach der Doublette im Januar 1999 im St. Anton, wo sie innerhalb von wenigen Stunden sowohl die Abfahrt als auch den Super-G gewann, liess die nun in der Ostschweiz wohnhafte Westschweizerin mit Basler Wurzeln regelmässig weitere Siege folgen: Im Januar 2000 siegte sie in Altenmarkt, im letzten Winter beim Finale in Are und nun am Piz Scalottas.
Restliche Schweizerinnen enttäuschten
Ausser Rey-Belley vermochte auf der Lenzerheide keine Schweizerin zu überzeugen. Sylviane Berthod war gesundheitlich nicht voll auf dem Damm, und über die Jungen, die sich in den Rängen 31 bis 37 klassierten, sagte Cheftrainer Angelo Maina lediglich zwei Worte: «Nicht gut.»
Der einzige Lichtblick stellte Corinne Imlig dar, die zwar als 27. ebenfalls nicht über sich hinauswuchs, aber immerhin das beste Ergebnis seit zwei Jahren erzielte. «Das ist wenigstens wieder ein bescheidener Anfang», meinte die 22-jährige Schwyzerin.
swissinfo und Richard Hegglin, Lenzerheide (Si)

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