Schweizer Triathleten möglicherweise mit Maximal- Kontingent in Sydney

Die Schweiz wird an der olympischen Triathlon-Premiere möglicherweise doch mit dem Maximalkontingent von je drei Männern und Frauen starten können. Der internationale Verband (ITU) hat der Schweiz für Sydney einen weiteren Startplatz zugesprochen.
Grosse Chance für Sibylle Matter
Sibylle Matter muss jedoch an der EM vom 6. bis 9. Juli in Stein (Ho) unter die ersten Zwölf kommen, um selektioniert zu werden. Dies hatte der Schweizer Triathlon-Verband (tri) schon vor Wochen mit dem Schweizerischen Olympischen Verband vereinbart für den Fall, der jetzt aktuell wurde.
Die Schweizerinnen verpassten im ITU-Nationenklassement per 30. April den 6. Rang um einen Punkt. Damit hatten sie sich zum massgebenden Zeitpunkt nur zwei Startplätze gesichert.
Mit der Vereinbarung zwischen tri und SOV kann zumindest eine Neuauflage der «Affäre Laciga» verhindert werden. Die im Beachvolleyball inzwischen zur Weltklasse aufgerückten Brüder waren vor vier Jahren vom SOV nicht selektioniert worden, weil sie nur dank Verzichten anderer Länder in den für die Olympia-Qualifikation erforderlichen Bereich der ITU-Rangliste (24. Platz) aufgerückt waren.
Matter ist die Nummer 82 der Welt. Die 26-jährige Hergiswiler Ärztin klassierte sich Ende April an der WM in Perth im 32. Rang, zwei Wochen zuvor am Weltcuprennen und der gleichzeitigen Olympia-Hauptprobe in Sydney lief sie als 26. ins Ziel.
Theoretisch kämen für den dritten Schweizer Frauen-Startplatz noch drei weitere Athletinnen in Frage. Die grosse Zukunftshoffnung und SM-Zweite Nicola Spirig (18) befindet sich aber nicht unter den ersten 125 der Weltrangliste (ITU-Olympia-Norm), weil sie keine Elite- Weltcuprennen bestritt. Natascha Badmann und Franziska Rüssli hätten genügend Punkte auf ihrem Konto, kommen aber aus andern Gründen (Rückkehr auf die Langdistanz von Badmann, keine EM-Selektion von Rüssli) nicht mehr in Betracht.
Stand der Selektionen
Vom SOV bereits selektioniert worden sind Europameister Reto Hug, Markus Keller, die Weltranglisten-Sechste Magali Messmer sowie die WM-Achte Brigitte McMahon. Bei den Männern muss der zu Saisonbeginn verletzt gewesene Jean-Christophe Guinchard in Stein unter die ersten 15 vorstossen, um die nationale Olympia- Qualifikationsrichtlinie zu erfüllen.
swissinfo und Agenturen

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