
Stromausfall setzt UEFA unter Druck
Bei der Live-Übertragung des EM-Halbfinals Deutschland-Türkei in Basel führten Strompannen im internationalen Fernsehzentrum in Wien zu Mattscheiben – ausser in der Schweiz.
Der Europäische Fussballverband UEFA übernimmt dafür die volle Verantwortung. Nicht nur viele Millionen Fans sind auf die UEFA sauer, sondern auch das Zweite Deutsche Fernsehen ZDF, obwohl dieses (vertragswirig) die Bilder des nicht davon betroffenen Schweizer Fernsehens übernahm.
Das ZDF erzielte mit durchschnittlich 29,43 Mio. Zuschauern zwar einen neuen EM-Rekord. «Durch den Bildausfall haben wir die höchste Zuschauerzahl aller Zeiten verpasst», sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender.
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz sprach von der «ärgerlichsten anzunehmenden Panne». Er sagte, mögliche Ansprüche gegen die UEFA würden nun geprüft.
Insgesamt 18 Minuten dauerten die Unterbrechungen für alle anderen Sender (ausser dem Schweizer Fernsehen und Al Dschasira), die auf den UEFA-Stream aus Wien angewiesen waren.
Das Schweizer Fernsehen verfügt über eine Glasfaser-Direktverbindung zum Basler Stadion und ist als einziger Vertragssender der UEFA nicht verpflichtet, das offizielle Fernsehsignal aus Wien zu verwenden.
Schuld an den Ausfällen sollen Aussetzer von weniger als einer Millisekunde im Stromversorgungssystem des International Broadcasting Center in Wien gewesen sein. Diese reichten aus, um das System neu starten zu müssen. Das dauerte dreimal sechs Minuten.
swissinfo und Agenturen

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