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Welttag der Behinderten: Provokative Plakat-Kampagne von Pro Infirmis

Eines der Plakate der neuen Kampagne mit seinem Gestalter Gerald Metroz. Keystone

Das Schweizer Hilfswerk Pro Infirmis macht im Dezember mit einer provokativen Plakat-Kampagne auf die Anliegen von behinderten Menschen aufmerksam. Am Sonntag (03.12.) war der Welttag der Behinderten.

Die Kampagne unter dem Motto «Wir lassen uns nicht behindern» soll das Bild von Menschen mit Beeinträchtigung in der Öffentlichkeit ändern.

Die Bilder der Plakatkampagen zeigen Menschen mit Behinderungen in selbstbewussten, ästhetischen Posen. Es gehe darum, der Öffentlichkeit ein neues Bild von Behinderten zu vermitteln, sagte Pro-Infirmis-Sprecher Mark Zumbühl.

Im Mittelpunkt stehe nicht die Beeinträchtigung sondern der Mensch. Die Provokation die von den Bildern ausgehe, sei kontrolliert, die Darstellungen kippten nie ins Zynische wie bei anderen Werbekampagnen. Trotzdem liessen die Plakate niemanden kalt, sagte er.

Darüber hinaus wollen die Bilder ausdrücken, dass behinderte Menschen Nichtbehinderten gleichgestellt und ohne Diskriminierung leben dürfen, wie es in der neuen Bundesverfassung festgeschrieben ist.

Appell des Bundespräsidenten

Bundespräsident Adolf Ogi forderte in seiner Botschaft zum Behinderten-Welttag, die Barrieren, welche die Behinderten von der Arbeitswelt trennten, müssten abgebaut werden. Arbeit bedeute nicht nur, den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern trage auch zur persönlichen Identität bei.

WHO fordert mehr Hilfe für ältere Behinderte

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat anlässlich des Weltbehinderten-Tages eine bessere Gesundheitsversorgung und mehr Rehabilitierungs-Massnahmen für ältere Behinderte gefordert. Es sei bedauerlich, dass sich viele Hilfsangebote nur an Kinder und Jugendliche richteten, erklärte die Organisation in einem in Genf vorgelegten Bericht zum Weltbehinderten-Tag.

In zahlreichen Ländern sei die Gesundheitsversorgung und Teilnahme Behinderter am gesellschaftlichen Leben ausserdem nach wie vor nur einer kleinen begüterten Schicht vorbehalten. «Es besteht oft eine grosse Diskrepanz zwischen dem Angebot für Behinderte und der Zahl von Menschen, die es nutzen können», hiess es in dem Bericht, der auf einer Umfrage in 104 Ländern basiert. 30 Prozent dieser Staaten bieten laut WHO überhaupt keine Reha-Programme für Behinderte an.

swissinfo und Agenturen

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