
Eidg. Wahlen 1999: SVP feiert Kantersieg und überrundet im Nationalrat die CVP und die FDP
Die rechtsbürgerliche Schweizerische Volkspartei SVP ist die grosse Siegerin der Eidgenössischen Wahlen '99. Sie vermochte ihren Stimmenanteil massiv zu steigern. Stärkste Partei in der grossen Kammer (Nationalrat) bleiben aber die Sozialdemokraten.
Die rechtsbürgerliche Schweizerische Volkspartei SVP ist die grosse Siegerin der Eidgenössischen Wahlen ’99. Sie vermochte ihren Stimmenanteil massiv zu steigern. Stärkste Partei in der grossen Kammer (Nationalrat) bleiben aber die Sozialdemokraten.
Nationalratswahlen:
Seit Montagmittag (25.10.) liegt das Schlussresultat der Nationalratswahlen liegt vor. Die SVP steigert sich um 15 auf 44 Sitze. Die SP verliert 3 Sitze, bleibt aber mit 51 stärkste Fraktion. Die FDP geht um 2 Sitze auf 43 zurück, die CVP macht einen Sitz gut und kommt auf neu auf 35 Mandate.
Die Nichtregierungsparteien erzielten folgendes Ergebnis: Grüne 9 (plus 1), Liberale Partei der Schweiz LPS 6 (minus 1), Partei der Arbeit PdA 3 (unverändert), Evangelische Volkspartei EVP 3 (plus 1), Schweizer Demokraten SD 1 (minus 2), Landesring der Unabhängigen LdU 1 (minus 2), Übrige 4 (minus 1), Freiheits-Partei FPS 0 ( minus 7).
Die SVP holte sich vier zusätzliche Sitze in Zürich, je zwei im Aargau und in St. Gallen sowie je einen in Basel-Stadt, Graubünden, Luzern, Solothurn, Thurgau, Waadt und Zug.
Die SP verlor in Genf zwei Sitze und je einen in Basel-Stadt, Graubünden, St. Gallen und Zug. Je einen Sitz legte sie in Freiburg, Wallis und Zürich zu.
Die FDP büsste in Luzern, Neuenburg, Tessin und Wallis je einen Sitz ein, gewann aber je ein Mandat in Bern und Baselland.
Bei der CVP machten je ein Gewinn im Aargau und in Genf einen Verlust in Freiburg wett.
Die Grünen kamen um je einen Sitz in Bern, Genf und Neuenburg voran, verloren aber je einen Sitz im Aargau und in Zürich. Die Liberalen büssten einen Waadtländer Sitz ein, die Schweizer Demokraten je einen in Baselland und Zürich, der Landesring je einen im Aargau und in Zürich. Die EVP holte ihr zusätzliches Mandat im Aargau.
Der Wahlgang für den Nationalrat hat 1999 leicht mehr Wählerinnen und Wähler an die Urnen gelockt als 1995. War die Wahlbeteiligung 1995 auf ein historisches Tief von 42,2 Prozent gesunken, stieg sie 1999 gemäss Angaben der Kantone auf 43,3 Prozent.
Ständeratswahlen:
Im Ständerat (kleine Parlamentskammer) wird es auch in den kommenden vier Jahren eine klare bürgerliche Dominanz geben. Zwar gewann die SP im Kanton Solothurn nach zwölf Jahren einen Sitz zurück, im Kanton Freiburg verlor sie jedoch gleichzeitig ein Mandat an die FDP. Im Thurgau eroberte die CVP erstmals in ihrer Geschichte einen Ständeratssitz.
Wie 1995, als die FDP und CVP insgesamt 33 von 46 Sitzen besetzten, gehörten die beiden Parteien auch bei den Wahlen ’99 zu den Gewinnern in der Kleinen Kammer. Die Angriffe der SP, die in den Kantonen Bern und Schaffhausen die bisherige bürgerliche Doppelvertretung knacken wollten, blieben ohne Erfolg.
Einzig im Kanton Solothurn gelang es dem ehemaligen Nationalratspräsidenten, Ernst Leuenberger, den vor zwölf Jahren an die CVP verlorenen Ständeratssitz für die Sozialdemokraten zurück zu erobern. Im Kanton Freiburg hingegen wurde der bisherige SP-Standesvertreter, Pierre Aeby, nach nur vier Jahren abgewählt. Sein Mandat wird neu vom FDP-Vertreter Jean-Claude Cornu besetzt.
In verschiedenen Kantonen (Aargau, Basel-Landschaft, Luzern, Sankt Gallen, Thurgau und Wallis) sind Stichwahlen nötig, um den Ständerat zu komplettieren.
SRI und Agenturen

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