
Im Juni müssen 500 Kosovo-Flüchtlinge die Schweiz verlassen

Im kommenden Juni müssen 500 der rund 10'500 ab Monatsanfang ausreisepflichtigen Kosovo-Flüchtlinge die Schweiz verlassen. Dieses Ziel hat der Bund gemeinsam mit den Kantonen festgelegt, wie das BFF am Dienstag (30.05.) bekannt gab.
32’270 Personen haben sich vom Juli 1999 bis Ende April 2000 zur freiwilligen und pflichtgemässen Rückkehr angemeldet, wie das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) in der Mitteilung zum aktuellen Stand des Rückkehrprogramms mitteilte.
Von diesen sind bis am vergangenen Freitag 23’000 zurückgekehrt. Am Mittwoch (31.05.) startet in Zürich der 150. Flug mit Rückkehrern in den Kosovo. Insgesamt sind von Juni bis August noch 72 Sonderflüge für die freiwilligen Rückkehrer geplant.
Mit Stand vom 15. Mai sind rund 14’500 Personen von der Ausreisefrist per 31. Mai betroffen, wie es weiter heisst. Von diesen erhalten aber rund 4’000 eine Fristverlängerung, so Familien mit schulpflichtigen Kindern, Jugendliche in Ausbildung und Angehörige ethnischer Minderheiten.
Somit verbleiben laut BFF rund 10’500 Personen, die am kommenden Donnerstag (01.06.) ausreisepflichtig sind. Bund und Kantone haben als Ziel für den Juni festgesetzt, dass 500 Personen in den Kosovo zurückkehren müssen. In den folgenden Monaten werde die Zahl derer, die zurückkehren müssten, höher angesetzt.
Die meisten ausreisepflichtigen Flüchtlinge befinden sich im Kanton Waadt (2’205), im Kanton Zürich (2’127) und im Kanton Bern (1’419).
Bei der freiwilligen Rückkehr arbeitete das BFF bei der Organisation der Flüge mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf zusammen. Bei der zwangsweisen Rückkehr beschränkt sich die Unterstützung der IOM auf den Empfang von Flüchtlingen in Pristina und deren Transport mit Bussen in ihre Heimatdörfer und -städte, wie IOM-Sprecher Jean-Philippe Chauzy in Genf sagte.
DEZA und seco engagieren sich weiter für Kosovo
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat laut eigenen Angaben für dieses Jahr 53 Mio. Franken für die Hilfe im Kosovo budgetiert. Letztes Jahr wurden dort 83 Mio. Franken ausgegeben. Vom Budget dieses Jahres werden 41 Millionen Franken für die humanitäre Hilfe eingesetzt, also für Bau- und Landwirtschaftsprogramme sowie Material für Rückkehrer. Zwölf Millionen Franken kommen Projekten zur Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen und der öffentlichen Ordnung zugute.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) will bis 2002 rund 30 Millionen Franken in die Verbesserung der Infrastruktur in Kosovo investieren.
swissinfo und Agenturen

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