Offiziere wollen flexible Armee
Die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) begrüsst das neue Armeeleitbild, fordert aber bei Organisation und Ausbildung eine Überarbeitung. Die Schweiz brauche eine kleine und flexible Armee von rund 86'000 aktiven Angehörigen. Die Verbände müssten bedürfnisgerecht zusammengefügt werden können.
Die heutigen, starren Strukturen würden weder der Lage noch der Aufgabe der Armee gerecht, heisst es in der am Donnerstag (21.06.)veröffentlichten Vernehmlassungsantwort. In dieser Vernehmlassung äussern sich Parteien, Verbände und Organisationen zur Armeereform XXI.
Der Leitbildentwurf der Regierung sei eine gute Basis für die Reform, müsse aber vor allem bezüglich Organisation und Ausbildung noch gründlich überarbeitet werden. So sei die Vorstellung über die Bildung von Einsatz-Verbänden «untauglich».
Der Zusammenhang zwischen den verfassungsmässigen Aufträgen, den Risikoanalysen und Folgerungen für Einsatzdoktrin, Grösse und Struktur seien teilweise noch zu wenig stringent dargestellt. Die neue Armee müsse konsequent auftrags- und risikobasiert gestaltet werden, finden die Offiziere.
Aktiver- und Kontrollbestand
Ein Einsatzbestand zwischen 80’000 und 86’000 Mann für den aktiven Teil von Heer und Luftwaffe erachtet die SOG als sinnvoll. Dazu sei ein Kontrollbestand von 100’000 Mann notwendig, was sechs Jahrgängen entspreche.
Damit könnten fünf bis sechs Brigaden gebildet werden, was den Überlegungen der SOG zur operativen Raumsicherung und zur Verteidigung entspreche. Zusammen mit den Professionellen, der in Ausbildung befindlichen 20-Jährigen sowie der Eingeteilten, aber nicht Aktivierbaren ergebe sich ein Gesamtbestand von 120’000 bis 135’000 Mann.
Längere RS
Was die Ausbildung betrifft, befürwortet die SOG die auf 24 Wochen verlängerte Grundausbildung und die Reduktion der Wiederholungskurse. Die Modelle der Kaderausbildung für Offiziere sei zu begrüssen, nötig sei aber eine Aufwertung der Stellung der Unteroffiziere und eine Neugestaltung ihrer Ausbildung. Das professionelle Instruktionskorps benötige zugleich ein neues Berufsbild.
swissinfo und Agenturen
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