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Ukraine: engere Beziehungen mit der Schweiz

Micheline Calmy-Rey mit Präsident Viktor Juschtschenko. Keystone

Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko wünscht sich mehr Schweizer Hilfe bei der Dezentralisation der Strukturen in seinem Land.

Juschtschenko und die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey sprachen sich bei einem Treffen in Kiew für einen Ausbau der Beziehungen zwischen beiden Ländern aus.

Die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey traf bei ihrem offiziellen Besuch in der Ukraine neben Präsident Viktor Juschtschenko auch mit ihrem Amtskollegen, Aussenminister Boris Tarassiouk, zusammen.

Die Intensivierung der Beziehungen soll vor allem die technische und die wirtschaftliche Kooperation betreffen. Die Chefin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) weilt bis Freitag in der Ukraine, wo sie auch an der Regionalkonferenz der Schweizer Botschafter der Region teilnimmt.

Dank für Hilfe bei den Wahlen

Kiew sei an Schweizer Hilfe bei der Dezentralisation der Strukturen interessiert, sagte Simon Geissbühler, diplomatischer Berater der EDA-Chefin. Die Schweiz werde diese Möglichkeit prüfen.

Calmy-Rey habe gegenüber Juschtschenko sowie ihrem ukrainischen Amtskollegen den Respekt der Schweiz vor der “orangenen Revolution” im letzten Jahr ausgedrückt. Juschtschenko bedankte sich im Gegenzug für die von der Schweiz geleistete Hilfe bei den Präsidentschaftwahlen im Dezember 2004. Die Schweiz hatte damals unabhängige Wahlbeobachter in die Ukraine entsandt.

Appel gegen Visa-Missbräuche

Vor ihren Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten hatte die Chefin der Schweizer Diplomatie zu den Schweizer Botschaftern in den GUS-Staaten gesprochen, die in Kiew ihre Regionalkonferenz abhalten. Calmy-Rey betonte dabei die Wichtigkeit, Visa-Missbräuche zu vermeiden.

Sie äusserte sich ausserdem zu geostrategischen Überlegungen zu dieser Region, wo die Schweiz “heterogene” Interessen verfolge, wie Geissbühler sagte. Die Konferenz der rund 15 Botschafter dauert noch bis Freitag.

swissinfo und Agenturen

Viktor Juschtschenko, der pro-westliche, liberale Herausforderer der Regierungspartei, gewann am 26. Dezember 2004 die zweite Präsidenten-Stichwahl.

Opfer einer Dioxin-Vergiftung während der Wahlkampagne liess sich Viktor Juschtschenko im Februar dieses Jahres in einer Genfer Klinik behandeln.

Der 50-jährige ist der dritte Präsident der Ukraine seit der Unabhängigkeit im Jahre 1991.

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