Der Graben zwischen Stadt und Land öffnet sich weiter
Die Schweizer Bevölkerung empfindet den Graben zwischen Stadt und Land zunehmend als Belastungsprobe für das Land. Kritisch sehen die Menschen das Bevölkerungswachstum, obwohl sie wegen des Wachstums gleichzeitig eine Verbesserung der Lebensqualität wahrnehmen.
(Keystone-SDA) Rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung macht sich demnach ernsthafte Sorgen, wie es in einer Mitteilung der Agrargenossenschaft Fenaco und des Forschungsinstituts Sotomo heisst. Die beiden Unternehmen veröffentlichten am Montag zum dritten Mal seit 2021 den sogenannten Stadt-Land-Monitor. Vor vier Jahren habe erst ein Viertel der Menschen den Stadt-Land-Graben als Belastung gesehen.
Gemäss der repräsentativen Umfrage identifizieren sich politisch immer mehr Leute mit der Landbevölkerung. Der Anteil stieg seit 2021 von 25 auf knapp 33 Prozent. Als Städterin oder Städter sehen sich nur noch knapp 20 Prozent. Die beiden Gruppen fühlen sich von der jeweils anderen Seite zudem immer weniger berücksichtigt, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung bewerte die Lebensqualität in ihrer Gemeinde positiv. In Gemeinden mit überdurchschnittlichem Bevölkerungswachstum falle die Einschätzung am positivsten aus. Dagegen stufen die Menschen das Wachstum generell als kritisch ein. Die Umfrage mache erstmals auf diesen Widerspruch aufmerksam, heisst es in der Mitteilung.
Den Stadt-Land-Monitor gab die Fenaco 2021 erstmals in Auftrag, um das Verhältnis zwischen Stadt und Land besser zu verstehen sowie den Dialog zu fördern.