The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter

Ein Mähboot befreit den Neuenburgersee von Algen

Mähboot
Halb Mähdrescher, halb Boot: das Mähboot. RTS

Jedes Jahr breiten sich mit der Sommerhitze Algen aus. Um die Wasserpflanzen zu beseitigen, kommt auf dem Westschweizer See ein Mähboot zum Einsatz.

Sie stören beim Schwimmen und verfangen sich in den Antriebsschrauben der Boote: Auch in diesem Jahr konnten die Algen im Neuenburgersee aufgrund der Hitze kräftig wachsen.

Gegen die Pflanzen setzt man auf eine Mähmaschine mit einem ungewöhnlichen Aussehen und einer grossen Walze, welche die Wasserpflanzen verschlingt. Das Ziel: Die Schiffe sollen ohne Probleme durch die Pflanzen steuern können.

Eine Arbeit, die Geschicklichkeit erfordert

Antonio Da Silva bedient das Mähboot, in der Deutschschweiz auch «Seegraskuh» genannt, seit gut zwanzig Jahren. Die 16 Meter lange und sechs Meter breite Maschine muss er geschickt manövrieren, um nicht mit festgemachten oder plötzlich auftauchenden Booten zusammenzustossen.

Im Interview mit dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS betont Da Silva, dass es eine mental ermüdende Arbeit sei. Denn man müsse ständig aufmerksam sein. «Und manchmal fahren uns Leute einfach an.»

RTS hat das Mähboot begleitet (mit deutschen Untertiteln):

Externer Inhalt

Der Fachmann stellt auch fest, dass es in den letzten Jahren immer mehr Algen gibt. «Es gibt Jahre, in denen sie stärker wachsen als in anderen.»

Nur mit Genehmigung der Behörden

Das Mähboot arbeitet im Juli und August und nur mit einer Genehmigung der Behörden. Die Maschine gehört einem Gemeindeverband und wird vom Strassenreinigungsdienst der Stadt Neuenburg verwaltet, ist aber auf Abruf rund um den See einsatzbereit.

Die Arbeit variiert je nach Gebiet: «Im Hafen mähen wir alles ab, es wird also vor allem dort geschnitten. An den Stränden jedoch gibt es Stellen, an denen wir wegen der Fische nicht schneiden dürfen.»

Nach dem Mähen muss man regelmässig zum Kai zurückkehren, um zu entladen. Die Wasserpflanzen werden dann von den Gemeinden kompostiert.

Externer Inhalt

In Genf werden die Wasserpflanzen seit 2022 direkt im See kompostiert, indem sie in grossen Netzen im offenen Wasser zurückgelassen werden. Diese Methode vermeidet negative Auswirkungen durch Transport oder Verbrennung.

Externer Inhalt

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft