
Wenn die Uhr umgestellt wird, steigen die Notfallbesuche

Die Zeitumstellung ist in den Schweizer Spitälern deutlich spürbar. Am Tag nach der Umstellung auf die Winterzeit landen jeweils 3,5 Prozent mehr Patienten auf dem Notfall als üblicherweise – bei der Umstellung auf die Sommerzeit sogar 6,5 Prozent mehr.
Das zeigt eine veröffentlichte Analyse des Bundesamts für Statistik (BFS) für die Jahre 2011 bis 2023.
Kein Handlungsbedarf für Spitäler
Die beobachteten Abweichungen seien zwar nicht so gross, dass die Spitäler besondere Massnahmen ergreifen müssten, hiess es vom BFS.
Dennoch sei die Tatsache, dass eine signifikante Veränderung der Notfallaufnahmen festzustellen ist, ein klares Zeichen dafür, dass der menschliche Organismus auf den Zeitwechsel reagiere.
Jüngere Menschen unter 65 Jahren sind dabei etwas stärker betroffen als ältere Personen. Nach der Umstellung auf die Sommerzeit werden laut BFS mehr Menschen vor allem aufgrund von Kreislauf- und Atemwegserkrankungen notfallmässig aufgenommen.
Die Anzahl an Patientinnen und Patienten, die wegen eines Unfalls auf dem Notfall landen, sinkt hingegen. Bei der Umstellung auf die Winterzeit beobachtete das BFS ebenfalls eine Abnahme bei Eintritten nach Unfällen.
Zeitliche Verschiebung
Zudem kommt es zu einer leichten zeitlichen Verschiebung der Notfalleintritte: Nach der Umstellung im Herbst tritt der Tageshöchstwert früher ein, nach der Umstellung im Frühling später.
Im Schnitt werden laut dem BFS pro Tag durchschnittlich gut 1700 Personen in der Schweiz notfallmässig hospitalisiert. In den Wintermonaten sind Notfalleintritte häufiger, im Frühling seltener.
An Arbeitstagen – und besonders an Montagen – werden rund 20 Prozent mehr Menschen notfallmässig aufgenommen als an Samstagen, Sonntagen oder Feiertagen.

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