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Ehemaliger Förster steht wegen Holzdiebstahl vor Bündner Gericht

Keystone-SDA

Ein ehemaliger Gemeindeförster aus S-chanf GR muss sich am Dienstag vor dem Regionalgericht Maloja in St. Moritz GR wegen qualifizierter Veruntreuung, Betrug, Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert gemäss der Anklageschrift eine Freiheitsstrafe von über einem Jahr.

(Keystone-SDA) Die mutmasslichen Straftaten haben sich zwischen 2014 und 2019 ereignet. Der Fall kam ans Licht, nachdem die Kantonspolizei wegen Verdachts auf illegalen Holzhandel Ermittlungen aufgenommen hatte.

Ein Auftraggeber hatte den damaligen Gemeindeangestellten wegen Veruntreuung, Diebstahls, Betrugs und allfälligen anderen Vermögensdelikten angezeigt. Die Gemeinde S-chanf leitete daraufhin eine Untersuchung ein, die weitere mögliche Straftaten aufdeckte. Für den Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.

Holzdiebstahl und private Ausgaben auf Gemeindekosten

Ankläger sind der Auftraggeber sowie die ehemalige Arbeitgeberin, die Gemeinde S-chanf selbst. Der Auftraggeber soll um mindestens 128’311 Franken betrogen worden sein. Zudem soll der Ex-Förster 225 Lärchen- und Arvenstämme im Wert von rund 59’700 Franken widerrechtlich einbehalten haben.

Auch die Gemeinde soll laut der Anklageschrift um über 50’000 Franken geschädigt worden sein. Der Beschuldigte habe private Ausgaben über das Gemeindekonto abgerechnet, darunter den Bau eines Hühnerstalls. Auch für private Bauarbeiten soll er Holz und Arbeitsleistungen der Gemeinde genutzt haben.

«Im Wissen, dass es aufgrund eines Vertrauensverhältnisses keine Kontrolle über seine Tätigkeiten gab, konnte er die Gemeinde täuschen und davon ausgehen, dass dies nicht entdeckt wird», schrieb die Staatsanwaltschaft in ihrer 16-seitigen Anklageschrift.

Urkundenfälschung für tiefere Zollgebühren

Darüber hinaus wird dem früheren Gemeindemitarbeiter Urkundenfälschung vorgeworfen. 2016 soll er für den Export von Lärchenholz nach Italien eine Proformarechnung mit zu tiefem Warenwert ausgestellt haben, um geringere Zölle zu ermöglichen.

Dritte hätten dieses Dokument verwendet. Zwei Jahre später soll er gleich vorgegangen sein.

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