Agie übernimmt Fräsmaschinen- Bereich von Mikron

Mikron will sich künftig auf die Bereiche Mobiltelefonie, Medizinal- und Elektrotechnik konzentrieren. Keystone

Die Bieler Mikron- Gruppe verkauft ihren Bereich Standard Machines per 1. August 2000 an die vom Georg- Fischer- Konzern beherrschte Agie- Charmilles- Gruppe. Agie übernimmt den Bereich in der heutigen Struktur. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Wie die beiden Unternehmen am Dienstag (08.08.) mitteilten, übernimmt Agie- Charmilles von Mikron für einen nicht genannten Preis eine Produktions- und Betriebsgesellschaft in Nidau (BE) sowie Betriebsgesellschaften in Deutschland, Frankreich, England, Italien, Spanien, Singapur und China.

225 der insgesamt 340 Angestellten werden in der Schweiz beschäftigt. Der Markenname Mikron soll weiter bestehen. Agie- Charmilles, bisher vorwiegend mit der Herstellung und dem Vertrieb von Funkenerosions- Maschinen beschäftigt, sieht in der Akquisition die Fortsetzung der 1999 eingeschlagenen Strategie, im Werkzeug- und Formenbau zu einem der führenden Systemanbieter zu werden.

Mikron will sich künftig verstärkt auf die Kerngeschäfte, den kundenspezifischen Anlagebau sowie das Komponentengeschäft in
Hochvolumenmärkten konzentrieren.

Das Unternehmen ist unter anderem in den Bereichen Medizinaltechnik und Automobiltechnik tätig. Mit dem durch den Verkauf erzielten Buchgewinn will Mikron Ausbaupläne finanzieren sowie Eigenmittelpositionen verbessern.

Der Verkauf sei ein logischer Schritt und erfolge im Rahmen der strategischen Umorientierung der Mikron-Gruppe. Agie-Charmilles sei als Käuferin ausgewählt worden, weil damit dem Produktbereich eine positive Zukunft gesichert werden könne.

Der Deal, dem die zuständigen Kartellbehörden noch zustimmen müssen, wird rückwirkend auf den 1. August vollzogen. Agie- Charmilles rechnet mit einem zusätzlichen Umsatz von rund 180 Mio. Franken, womit der Gesamtumsatz der Gruppe die Milliardengrenze überschreiten wird.

Bis Ende Juli steigerte das Fräsmaschinen- Geschäft verglichen mit der Vorjahresperiode den Bestellungseingang um 40, die Auslieferungen um 25 Prozent. 70 Prozent des Umsatzes wurden in Europa erzielt.

Mikron erwartet für das laufende Geschäftsjahr trotz der Transaktion eine
Umsatzsteigerung um bis zu 30 Prozent und einen um 40 Prozent höheren Gewinn.

Zusätzlich zur Übernahme des Fräsmaschinen- Geschäfts beteiligt sich Agie- Charmilles mit 20 Prozent an der Mikron- Tochter Step-Tec in Luterbach (SO), einer Spezialistin für Hochgeschwindigkeitsspindeln.

Step-Tec werde somit ein bedeutender Kunde des Fräsmaschinen- Geschäfts bleiben. Agie- Charmilles will mit dieser Beteiligung die gute Geschäftsbeziehung zu diesem Technologieentwickler signalisieren.

swissinfo und Agenturen