Anhaltende Talfahrt

Der Solothurner Technologie-Konzern Von Roll hat im vergangenen Jahr einen rückläufigen Umsatz- und Bestellungseingang verzeichnet.
Im Geschäftsjahr 2001 musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 2,7% auf 1,65 Mrd. Franken hinnehmen, wie Von Roll am Freitag mitteilte. Bedingt durch einen markanten Nachfrageeinbruch ab dem dritten Quartal 2001 habe sich der Bestellungseingang um 9% verringert.
Ende Februar wurde der bestehende Konsortialkredit von rund 100 Mio. Franken verlängert, um die Liquidität und die Finanzierung des operativen Geschäfts zu sichern, wie es weiter heisst.
Auftrag in China
Trotz der unbefriedigenden Geschäftsentwicklung habe im Berichtsjahr die Kapitalbindung reduziert werden können, was zu einer markanten Verringerung der Nettoverschuldung der Von Roll Group auf unter 300 Mio. Franken geführt habe.
Der Geschäftsbereich Von Roll Inova sei erfolgreich ins neue Jahr gestartet und habe sich einen Auftrag von 20 Mio. Franken zum Bau eine Abfall-Verwertungs-Anlage in Südost-China sichern können.
Angespannte Liquiditätslage
Das einstige Vorzeige-Unternehmen, das weltweit 6000 Personen (2800 in der Schweiz) beschäftigt, befindet sich seit längerem in schlechter Form – besonders aber seit dem vergangenen September. Insbesondere die Aufträge aus der Fahrzeugindustrie und dem Maschinenbau seien im dritten Quartal 2001 ausgeblieben, teilte Von Roll mit. Als Konsequenz führte der Technologie-Konzern Kurzarbeit für 900 Mitarbeitende ein.
Von Roll erklärte die angespannte Liquiditätslage vor allem mit konjunkturellen Flaute. Seit Monaten verhandelt die Konzernspitze mit einem Bankenkonsortium, angeführt von der Credit Suisse, über einen Kredit von rund 100 Mio. Franken für mittelfristige Wachstumsprojekte. In Zeitungsinterviews versicherte die Konzernleitung, die Finanzierung des Tagesgeschäfts sei für das laufende Jahr gesichert.
Seit Sommer 1998 büssten die Aktien der Gerlafinger Industriegruppe über 80% an Wert ein. Auf die letzten 12 Monate gerechnet gaben sie um mehr als 70% nach. Allerdings legen sie seit anfangs März wieder leicht zu.
Am Freitag erreichte die Aktie vorübergehend einen Höchstwert von 4,80 Franken. Bei Börsenschluss lag sie bei 4,60 Franken.
swissinfo und Agenturen

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