
Arbeitslosenquote steigt weiter an

Die Arbeitslosenquote ist im Januar in der Schweiz auf 4,1 Prozent geklettert. So hoch wie seit 11 Monaten nicht mehr.
Der Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Dezember kommt laut Analysten nicht unerwartet.
Die Zahl der Arbeitslosen ist zum Jahresbeginn weiter gestiegen. Ende Januar waren 162’032 Arbeitslose eingeschrieben, 3616 mehr als im Monat davor. Auch bei den Jugendlichen stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte.
Insgesamt waren im Januar 229’624 Stellensuchende registriert. Das sind 1990 mehr als im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Montag bekannt gab.
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich gleichzeitig um 1257 auf 7616. Saisonbereinigt sank die Zahl der Arbeitslosen zum fünften Mal in Folge.
Konjunktur greift kaum
Die generelle Zunahme liege am unteren Rand von dem, was erwartet worden sei, sagte Jean-Luc Nordmann, seco-Direktor für Arbeit. Die Konjunktur wirke sich nach wie vor in zu geringem Masse auf den Arbeitsmarkt aus, sagte Nordmann.
Ebenfalls als negativ beurteilte er die überproportionale Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den 20- bis 24-Jährigen. Bei den 15-bis 19-Jährigen dagegen sei die Zahl der Arbeitslosen deutlich zurückgegangen. Erfreut zeigte sich Nordmann auch über den Rückgang bei der Kurzarbeit.
Westschweizer Kantone mehr betroffen
Der Blick auf die Kantone zeigt, dass die Arbeitslosenquote in den Westschweizer Kantonen überdurchschnittlich stieg. Der Kanton Genf weist mit 7,5% die mit Abstand höchste Arbeitslosenquote auf.
An zweiter Stelle steht der Kanton Waadt mit 5,8%, gefolgt vom Tessin mit 5,5%. Die stärkste Zunahme verzeichnete der Kanton Wallis mit einem Plus von 0,4 Prozentpunkten auf 5,3%.
Am Schluss der Tabelle steht der Kanton Uri mit einer Arbeitslosenquote von 1,6 Prozent.
Dienstleister stark betroffen
Die Aufschlüsselung nach Wirtschaftszweigen zeigt, dass der Dienstleistungsbereich am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen ist mit einer Quote von 4,7% und 105’444 registrierten Arbeitslosen. Nach Berufsgruppen unterteilt sind das Gastgewerbe und die kaufmännischen Berufe am meisten von der Arbeitslosigkeit tangiert.
Für das laufende Jahr rechnet Nordmann mit einem Jahresdurchschnitt von rund 145’000 Arbeitslosen und einer Quote von 3,7%. Für Februar geht er nur von einer geringen Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Bei den Jugendlichen rechnet Nordmann bis im Sommer mit einem Rückgang der Arbeitslosen.
swissinfo und Agenturen
Im Monat Januar betrug die Arbeitslosenquote 4,1%, was 162’032 arbeitslosen Personen entspricht.
Im ganzen abgelaufenen Jahr betrug die Quote 3,9%, was einer Erhöhung von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Im Monat Januar waren 229’624 Stellensuchende registriert.
Die Arbeitslosigkeit ist nicht in allen Kantonen gleich hoch.
Die Kantone mit den höchsten Zahlen sind: Genf (7,5%), Waadt (5,8%), Tessin (5,7%), Wallis (5,3%), Jura und Neuenburg (4,7%), Basel-Stadt (4,5%) und Zürich (4,4%).
Alle anderen Kantone liegen unter dem nationalen Schnitt (4,1%). Der Kanton mit der geringsten Arbeitslosigkeit ist Uri (1,6%).

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch