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Bruno Manser weiterhin verschollen

Freunde des verschollenen Bruno Manser erstellen am 23. Mai 2001, dem Jahrestag des letzten Lebenszeichens, einen Mahnbaum in Bern. Keystone

Auch eine zweite Expedition auf der Insel Borneo unter Führung von Mansers Bruder fand keine Spuren des militanten Ökologen. Das Schicksal des Basler Ethnologen Bruno Manser ist 15 Monate nach seinem Verschwinden weiter unklar.

Laut John Künzli, Sekretär des Bruno-Manser Fonds (BMF) in Basel, ist die Expedition in den malaysischen Gliedstaat Sarawak vor rund zehn Tagen beendet worden. «Es ist sehr schwierig für uns – seine Freunde und Familie sowie seine Mitstreiter – zu glauben, dass er noch lebt», sagte Künzli der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Der 47-jährige Bruno Manser hatte sich für das bedrohte Volk der Penan in Sarawak eingesetzt. Der Umweltaktivist lebte jahrelang bei dem Volk im Regenwald. Er kämpfte für den Erhalt des malaysischen Regenwaldes und zog sich dabei die Feindschaft von Holzindustrie und Regierung zu.

Ein Dschungel grösser als die Schweiz

Sein letztes Lebenszeichen ist ein Brief aus Sarawak an seine Freundin in der Schweiz vom 23. Mai 2000. Manser wollte als nächstes Projekt den 2000 Meter hohen und sehr steilen Berg Batu Lawi besteigen.

«Es ist möglich, dass Bruno einen Unfall hatte. Wir befürchten, dass er auf dem Berg Batu Lawi abgestürzt ist, dessen Aufstieg sehr gefährlich ist. Aber wir haben weder seine Leiche noch einen Gegenstand von ihm gefunden», sagte Künzli. Eine erste Expedition, die Manser finden wollte, war Anfang Jahr durchgeführt worden.

Die Schweizer Botschaft in Kuala Lumpur hat von den lokalen Behörden Hilfe beantragt, um den verschwundenen Ethnologen wiederzufinden – bisher jedoch ohne Erfolg. «Die Region Sarawak ist grösser als die Schweiz, der Dschungel umfasst über 40’000 Quadratkilometer. Da gibt es fast keine Hoffnung», erklärte Bernard Pillonel, Berater der Botschaft.

swissinfo und Agenturen

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