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Erneut Rekordjahr für Schweizer Uhrenexporte

Schweizer Luxusuhren sind weltweit gefragter denn je. Keystone

Im letzten Jahr haben die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie einen Rekordwert von 12,3 Mrd. Franken erzielt. Das ist ein Anstieg von knapp 11%.

Das hervorragende Ergebnis liegt über den Erwartungen der Analysten und basiert auf den anziehenden Verkäufen von Luxus-Uhren.

Die Uhrenindustrie ist eines der Zugpferde der Schweizer Export-Wirtschaft. Und diese wiederum ist der Motor der gesamten Schweizer Wirtschaft.

Das hat sich auch im letzten Jahr bestätigt. Die Schweizer Hersteller führten Uhren im Wert von 12,3 Mrd. Franken ins Ausland aus, so viel wie noch nie zuvor. Dies teilte der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie am Donnerstag mit. Die Fertiguhren machten dabei 11,7% oder 7,8 Mrd. Franken aus.

Super-Dezember

Extrem gut liefen die Geschäfte im Weihnachtsmonat: Im Dezember 2005 stiegen die Ausfuhren von Schweizer Uhren gegenüber dem Vorjahres-Monat um 23% auf 1,2 Milliarden.

Insbesondere Uhrwerke aus Stahl, 18-Karat-Gold und bimetallische Uhren hätten zu dieser Entwicklung beigetragen, heisst es weiter. Wichtigste Abnehmer sind nach wie vor die USA, gefolgt von Hongkong, Japan, Italien, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien.

Leader Swatch

Was für die gesamte Branche gilt, trifft auch auf Swatch zu, den grössten Uhrenhersteller der Welt. 2005 steigerte der Bieler Uhrenriese den Umsatz um 8,3% auf den Rekord von 4,5 Mrd. Franken, wie das Unternehmen mitteilte. Das Geschäftsjahr 2005 werde sowohl im operativen als auch im Konzernergebnis das beste in der Geschichte der Swatch Group.

Den stärksten Zuwachs verzeichneten einmal mehr die Luxusuhren. Im Prestige-, Luxus- und oberen Marktsegment, wo unter anderem die Marken Breguet, Blancpain, Glashütte und Omega angesiedelt sind, erzielte Swatch ein zweistelliges Umsatzwachstum.

Billiguhr wieder im Kommen

Damit setzte sich der Trend fort, dass Uhren der höchsten Preissegmente gegenüber den billigen Swatch-Uhren im Sinne des Erfinders und Firmengründers Nicolas Hayek immer wichtiger werden.

Bei der traditionellen Marke Swatch im Niedrigpreis-Segment lief die Entwicklung gemäss dem Unternehmen “nach Plan”. Die Verkäufe der Billiguhr, mit der Hayek die Schweizer Uhrenindustrie in den 1980er-Jahren gerettet hatte, ziehen wieder an.

Der Einblick in die Swatch-Bücher ist aber noch unvollständig, denn die Gewinnzahlen gibt das Unternehmen erst im März bekannt. Auch für 2006 gibt sich der Konzern optimistisch.

swissinfo und Agenturen

Die Schweizer Uhrenindustrie war in den 1970er-Jahren tief in der Krise. Der Umschwung erfolgte mit Nicolas Hayek und seiner Billiguhr Swatch.

In den letzten fünf Jahren ist die Uhrenbranche zur stärksten der Schweizer Wirtschaft geworden.

Die Branche hat die Exporte von 4,3 Mrd. Fr. im Jahr 1986 stetig gesteigert, zuletzt auf 12,3 Mrd. im Jahr 2005.

Die gesamten Exporte der Schweizer Wirtschaft 2005: knapp 152 Mrd. Fr.

Die besten fünf Exportmärkte:
USA: 2,1 Mrd. Fr. (+14.5%)
Hong Kong: 1,8 Mrd. (+7.7%)
Japan: 1,1 Mrd. (+15.7%)
Italien: 842 Mio. (+8.4%)
Frankreich: 660 Mio. (+8.1%)

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