Faire Teppichherstellung

Die Stiftung für gerechte Bedingungen in Teppichherstellung und -handel (STEP) will nun auch die Produktion in Iran kontrollieren und begleiten.
Jeder zweite in der Schweiz verkaufte Orientteppich ist iranischer Herkunft. Nach Einschätzung von Importeuren passieren knapp 40 Prozent der Teppichexporte des Irans die Schweiz. Davon wird wiederum gut ein Drittel von STEP-Partnern importiert und auf dem Schweizer Markt verkauft.
Als Schlüsselfiguren zur Durchsetzung von Gerechtigkeit bei der Herstellung von Orientteppichen bezeichnete Botschafter Jörg Reding vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Donnerstag an einer Medienkonferenz von STEP deshalb die Importeure und Grossisten.
Unter der Devise «fairer Handel fördert Frieden» plädierte STEP- Stiftungsrats-Präsident Christoph Stückelberger für die Einführung einer Friedensverträglichkeits-Prüfung in der Unternehmensstrategie sowie in der nationalen und internationalen Handelspolitik.
Vertreter von Grosshandel und Import warnten vor zunehmendem Druck auf die Löhne von Teppichknüpfern durch den Preiskampf in Absatzländern wie der Schweiz oder Deutschland.
Nichtregierungsorganisationen
In Iran wird STEP mit einer Nichtregierungs-Organisation zusammenarbeiten und erste Projekte vor allem in der Aus- und Weiterbildung, in der handwerklichen Schulung Jugendlicher und der Sensibilisierung im Umweltbereich einleiten.
Die Stiftung STEP wird vom seco finanziell unterstützt und versucht nach eigenen Angaben so viele Einkäufer wie möglich zu Lizenznehmern ihres Labels zu machen. Das STEP-Label ist ein unabhängiges Gütesiegel für Unternehmen, die im Einkauf bestimmte Kriterien berücksichtigen.
Dazu gehören sozial gerechte Herstellungsbedingungen, faire Preise, die gerechte Löhne erlauben, die Bekämpfung missbräuchlicher Kinderarbeit, die Förderung umweltverträglicher Produktionsverfahren und die Zulassung unabhängiger Kontrollen vor Ort.
Die 1995 gegründete Stiftung STEP ist eine Initiative verschiedener Schweizer Hilfswerke, darunter Brot für alle, Caritas und Swissaid. Nach eigenen Angaben verfügt STEP über ein Budget von etwa 700’000 Franken. Wie viel die Ausdehnung der Aktivität auf den Iran kosten wird, konnte STEP noch nicht beziffern.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch