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Feldschlösschen:Ein Jahr in dänischen Händen

Momentan seien keine weiteren Umstrukturierungen geplant. Keystone Archive

Die Feldschlösschen Getränke-Gruppe hat ein Jahr nach der Übernahme durch den dänischen Bier-Riesen Carlsberg an Stärke gewonnen. Das Personal bleibt jedoch verunsichert.

Laut Feldschlösschen-Sprecher Stefan Kaspar ist die Zusammenarbeit mit dem dänischen Mutterhaus gut. Momentan seien keine weiteren Umstrukturierungen geplant, aber wenn nötig, müsse auch in Zukunft gestrafft werden. «Das Unternehmen ist zu komplex und zu schwerfällig», so Kaspar weiter.

Seit dem letzten August wird die Feldschlösschen Getränke-Gruppe umstrukturiert und gestrafft. Die Zentralisierung des Verwaltungs-Apparates und die Trennung der Bereiche Verkauf und Logistik hatten einen Stellenabbau zur Folge. Noch bis Ende Jahr werden 150 der insgesamt 2’400 Stellen gestrichen.

Personal bleibt verängstigt

«Es ist beruhigend zu wissen, dass man einen grossen Konzern im Rücken hat, und nicht irgendwelche Shareholder», sagt Martin Meyer, Co-Zentralpräsident der Gewerkschaft VHTL. Trotz einer gewissen Beruhigung in den Betrieben schaue das Personal aber nach wie vor ängstlich in die Zukunft.

«Es wäre eine Lüge, zu behaupten, alles sei in Ordnung», sagt Meyer weiter. Die Feldschlösschen Getränke-Gruppe befinde sich nach wie vor in einer schwierigen Lage, denn sie könne die angestrebten Ergebnisse noch nicht vorweisen.

Bewegung auf dem Schweizer Biermarkt

Seit der mittlerweile viertgrösste Bier-Konzern der Welt, Carlsberg, die Feldschlösschen Getränke-Gruppe vor genau einem Jahr für 870 Mio. Franken gekauft hat, kann der Bierbrauer aus Kopenhagen seine Bier-Marken in der Schweiz platzieren. Aber auch Feldschlösschen profitiere stark von der Übernahme, sagt Feldschlösschen-Sprecher Kaspar.

Seit 14 Tagen produziert die Feldschlösschen Getränke-Gruppe mit der Biermarke Carlsberg erstmals ein Premium Bier. In diesem Segment rechne die Gruppe damit, Marktanteile zu gewinnen, so Kaspar. Zudem wird seit dem Frühling in der Brauerei Rheinfelden die Biersorte Quinto produziert und nach Italien verkauft.

Exportweltmeister für alkoholfreies Bier

Im alkoholfreien Sektor hat die Gruppe neu einen Energy-Drink eingeführt. Ausserdem übernehmen die Schweizer jetzt Abfüllaufträge für die gesamte Carlsberg-Gruppe. Als erster Auftrag werden laut Kaspar 50’000 Tuborg-Partydosen abgefüllt.

Auch der angekündigte Aufbau eines Kompetenz-Zentrums für alkoholfreies Bier in der Schweiz sei vorangeschritten. Mit 300’000 Hektolitern pro Jahr werde nirgends soviel alkoholfreies Bier exportiert wie von der Schweiz aus.

Management bleibt in Schweizer Hand

Trotz aller Änderungen: Die Gruppenleitung bleibt laut Kaspar auch künftig in Schweizer Hand. Carlsberg wolle in all seinen Niederlassungen ein lokales Management. Auch werde aus Feldschlösschen nie «Carlsberg Schweiz».

swissinfo und Agenturen

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