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Feldschlösschen:Geplatzte Fusion und Umsturz

Verwaltungsrats-Präsident Robert A. Jeker demissionierte, nachdem die Aktionäre die geplante Fusion platzen liessen. Keystone

Nach der geplatzten Fusion mit der Swiss Prime Site ist der Verwaltungsrat der Feldschlösschen Hürlimann Holding (FHH) am Montag (21.05.) an der Generalversammlung geschlossen zurückgetreten. Die Kontrolle über die FHH wurde von der Marc Rich Finance Holding GmbH übernommen.

Nach überraschend deutlicher Ablehnung der Fusion wählten die Aktionäre der FHH fünf von der Marc Rich Finance vorgeschlagene Verwaltungsräte. Darauf demissionierte das bisherige Gremium inklusive dessen Präsident Robert A. Jeker. Dieser hatte mit dem Ja der Aktionäre gerechnet und war vom negativen Entscheid enttäuscht.

Deutliche Ablehnung

Die 680 FHH-Aktionäre lehnten an der Generalversammlung mit 788’290 Nein gegen 421’098 Ja die Fusion der beiden Gesellschaften ab. Mit dem Zusammenschluss, der von den Verwaltungsräten beider Gesellschaften bereits gutgeheissen worden war, hätte die grösste Immobilien-Gesellschaft der Schweiz entstehen sollen.

Gegen den Zusammenschluss hatte sich neben der Marc Rich Finance GmbH auch der Zuger Unternehmer Mario Hauri stark gemacht, die ihr Domizil übrigens beide an der gleichen Strasse haben.

«Geldmaschine für die CS»

Die Opponenten kritisierten die Fusion als schlechten Deal für die FHH-Aktionäre. Mit einer Milliarde Franken sei die Bewertung des «ausgezeichneten Immobilienportefeuilles» der FHH zu tief ausgefallen. Auch wurde der Vorwurf mangelnder Transparenz laut.

Wäre die Fusion zustande gekommen, hätte aus Sicht der Gegner vor allem die Grossbank Credit Suisse profitiert, für die die FHH so zur Geldmaschine geworden wäre, wie der Vertreter der Marc Rich Finance sagte. Die Qualität der FHH, die mit ihrem Portefeuille langfristig die besseren Aussichten hätte als die SPS, wäre durch die Fusion verwässert worden.

Jeker enttäuscht

FHH-Verwaltungsrats-Präsident Jeker, der schon in Zusammenhang mit dem Verkauf der Getränkesparte von Feldschlösschen in die Schlagzeilen geraten war, zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur sda von der Ablehnung der Fusion enttäuscht. Als persönliche Niederlage empfinde er den Entscheid der Aktionäre jedoch nicht.

Jeker ist nach wie vor überzeugt, dass der Zusammenschluss der beiden Immobilien-Gesellschaften eine gute, zukunftsgerichtete Lösung und besser gewesen wäre als der Alleingang. Über die Pläne der Marc Rich Finance habe er keine Kenntnis. Jeker geht davon aus, dass nun forciert Liegenschaften verkauft werden.

swissinfo und Agenturen

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