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Fiskalquote der Schweiz gestiegen

Im Jahr 2000 verschlechterte sich in der Schweiz das Verhältnis zwischen erwirtschaftetem und als Steuern bzw. Sozial-Abgaben bezahltem Geld. Keystone

Die Fiskalquote der Schweiz ist letztes Jahr um 1,5 Punkte auf 35,9% gestiegen. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Länderbericht der OECD hervor. In Europa weisen aber trotzdem nur Irland, Portugal und Spanien eine niedrigere Fiskalquote aus.

Die Fiskalquote ist das Verhältnis zwischen Steuer-Einnahmen einschliesslich Sozialversicherungs-Beiträgen einerseits und Brutto-Inlandprodukt (BIP) andererseits. Gemäss dem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) reduzierte sich die Fiskalquote der Schweiz im Jahre 1999 um 0,2 Punkte auf 34,4%. In der gleichen Zeit stieg das Mittel aller OECD-Staaten von 36,9% auf 37,3%.

In Europa wies damit die Schweiz, mit Ausnahme Irlands und Portugals, die niedrigste Fiskalquote aus, wie das Eidgenössische Finanzdepartemet (EFD) am Mittwoch festhielt. In den USA und in Japan blieb die Fiskalquote unter 30%.

Voraussehbarer Anstieg

Im Jahr 2000 stieg die Fiskalquote der Schweiz indessen gemäss provisorischen Zahlen um 1,5 Punkte auf 35,9%. Dieses Ergebnis sei voraussehbar gewesen, erklärte das EFD. Insbesondere die ausserordentlich starke und einmalige Erhöhung der Einnahmen aus der Verrechnungs-Steuer und den Stempel-Abgaben habe zu diesem Resultat geführt.

Würden ausschliesslich die Steuer-Einnahmen berücksichtigt, die Sozialversicherungs-Beiträge also ausgeschlossen, so erhält man laut EFD für die Schweiz im Jahr 1999 eine Steuerquote von 22,2%. Dies entspreche annähernd derjenigen der USA (22,0%).

Nur Japan, Korea, die Slowakische Republik und Mexiko weisen eine noch niedrigere Steuerquote aus. Das Mittel aller OECD-Staaten beläuft sich auf 27,7%.

Ergebnis sollte sich nicht wiederholen

Das EFD betonte, dass es sich bei den Angaben für das Jahr 2000 durchwegs um provisorische Ergebnisse handelt. Einzelne Staaten wie zum Beispiel die USA haben für dieses Jahr noch keine Zahlen geliefert.

Die gegenwärtige Entwicklung der Steuer-Einnahmen in der Schweiz zeigt laut EFD deutlich, dass sich das Ergebnis des letzten Jahres nicht wiederholen dürfte. Das Parlament habe bereits dringliche Massnahmen für Erleichterungen bei der Umsatz-Abgabe beschlossen.

Vorsicht ist geboten

Die OECD weise ferner zu Recht darauf hin, dass das Niveau der Fiskalquoten bei einem internationalen Vergleich mit Vorsicht zu interpretieren sei. Insbesondere sei zu berücksichtigen, dass ab der Mitte der 90-er Jahre fast alle OECD-Staaten revidierte Direktiven für die Schätzung ihres BIP umgesetzt hätten. Dies habe in der Regel zu höheren BIP-Schätzungen geführt.

Daraus resultierten für diese Staaten Fiskalquoten, die systematisch einen halben bis zwei Prozentpunkte niedriger seien als diejenigen vor diesen methodischen Änderungen. Nur die Schweiz, Neuseeland und die Türkei hielten sich noch an die ältere Methode der BIP-Schätzung.

swissinfo und Agenturen

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