Greyerzerkäse ist nicht einfach Käse
Der Greyerzerkäse ist in der Schweiz mit der geschützten Ursprungsbezeichnung "Appellation d'origine controlee" (AOC) registriert worden. Das Herkunfts-Zertifikat gilt als Schutzinstrument für landwirtschaftliche Produkte und wird vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) vergeben.
Die Registrierung des meistkonsumierten Käses in der Schweiz erfolgte nach neunjährigen Verhandlungen und nach der Erledigung von 53 Einsprachen, wie der BLW-Direktor Manfred Bötsch am Freitag (06.07.)an einer Pressekonferenz in Freiburg sagte. Die Produzenten von Greyerzerkäse erhielten mit der Bezeichnung AOC ein Instrument in die Hand, das ihr Produkt klar definiere und es gegen inländische und ausländische Nachahmer-Produkte schütze.
Den Konsumenten garantiere die Ursprungsbezeichnung, dass Produktion und Verarbeitung des Rohstoffes sowie die Reifung des Käses in einemn begrenzten geographischen Gebiet stattfinden, dass der Greyerzerkäse während mindestens fünf Monaten gereift, sein Geschmack und andere Qualitätsmerkmale von Fachleuten bewertet und die gesamten Produktionsbedingungen auf dem Hof, in der Käserei und in den Reifungskellern durch eine unabhängige und kompetente Stelle kontrolliert werden.
Bötsch bezeichnete den Eintrag der Bezeichnung «Gruyere» in das Register der Ursprungs-Bezeichnungen als ein wichtiges Datum in der langen Geschichte dieses Käses.
Weiter Richtung EU
Das bilaterale Landwirtschaftsabkommen mit der EU enthält eine Absichtserklärung für eine gegenseitige Anerkennung der AOC-Register. Bis dahin müsse die EU zuerst ihre eigenen internen AOC-Streitereien beenden, so etwa im Zusammenhang mit dem griechischen Fetakäse oder dem italienischen Parmesan.
Ist der Greyerzer erst einmal in Europa geschützt, wird via Welthandels-Organisation eine weltweite AOC angestrebt. In der Schweiz werden jährlich etwa 28 000 Tonnen Greyerzer-Käse produziert. Seine Herstellung gibt 3’500 Menschen Arbeit.
swissinfo und Agenturen
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch