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Kollision zweier S-Bahn-Züge bei Bern: 2 Tote und 25 Verletzte

Ein S-Bahn-Zug der Gürbetallinie hat am Montagabend (01.11.) einen anderen S-Bahn-Zug im Quartierbahnhof Bern-Weissenbühl seitlich gerammt. Eine Frau und ein vier Monate altes Mädchen kamen dabei ums Leben. 25 Personen wurden verletzt.

Ein S-Bahn-Zug der Gürbetallinie hat am Montagabend (01.11.) einen anderen S-Bahn-Zug im Quartierbahnhof Bern-Weissenbühl seitlich gerammt. Eine Frau und ein vier Monate altes Mädchen kamen dabei ums Leben. 25 Personen wurden verletzt.

Unfallursache war vermutlich ein vom Lokomtivführer überfahrenes Rotlicht, wie der Direktor der Lötschbergbahn (BLS) Mathias Tromp vor den Medien sagte. Der Grund dafür sei noch unklar, das Signal habe ‚rot‘ gezeigt. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Der Unfall ereignete sich um 17.57 Uhr im Bahnhof Bern-Weissenbühl, der zum BLS-Streckennetz gehört. Zu diesem Zeitpunkt durchfährt die Linie S33 aus Thun kommend Richtung Bern den Bahnhof auf Gleis 2. Gleichzeitig fährt ab Gleis 1 die S3 Richtung Thun ab, sobald das Signal auf ‚grün‘ steht. Die Gürbetallinie ist nur eingleisig.

Die S3 war laut Tromp noch am Anfahren, als die zwei voll besetzten Züge kollidierten. Dabei bohrte sich der Triebwagen der S3 in den zweiten Wagen des entgegenkommenden Eilzuges. Beide Triebwagen und der gerammte Wagen sprangen aus den Gleisen.

Es sei plötzlich dunkel geworden, Scheiben seien zersplittert, Leute hätten geschrien und seien von den Bänken gefallen, schilderten Passagiere den Unfallhergang. Trümmer von den Sitzbänken landeten im Gras neben den Gleisen.

Eine Frau und ein vier Monate altes Mädchen kamen bei dem Bahnunglück ums Leben. Die Eltern des getöteten Kleinkindes wurden psychologisch betreut. 25 Menschen erlitten mittlere bis leichte Verletzungen. Zehn Personen wurden in den umliegenden Spitäler hospitalisiert, darunter auch der Lokführer des unfallverursachenden Zuges. Er wurde von der Kriminalpolizei einvernommen. 15 Personen wurden vor Ort ambulant betreut.

Der Zugführer des anderen Zuges verliess den Unfallort unter Schock, konnte aber zu Hause erreicht werden. Die Polizei richtete ein Sorgentelefon ein. Bis um 22.30 Uhr gingen rund 140 Anrufe ein.

Man habe vom Problem mit dem Kreuzen der durch- und ausfahrenden Züge im Bahnhof Weissenbühl seit längerem gewusst, bestätigte BLS-Direktor Tromp entsprechende Berichte von Reisenden. Seit Monaten sei man mit dem Bundesamt für Verkehr betreffend Einbau eines Zugbeeinflussungssystems im Gespräch.
Ein solches Sicherungssystem verhindert, dass der Zug zwar anfahren aber das Rotlicht nicht überfahren kann.

Sanität, Feuerwehr und Polizei standen mit 75 leuten im Einsatz. Eine Person konnte zunächst nicht geborgen werden, weil Metallteile den Zugang versperrten. Aus einem Triebfahrzeug war zudem Hydraulikflüssigkeit ausgeflossen, die aber gebunden werden konnte.

SRI und Agenturen

Aktuelle Informationen zum Bahnunglück finden sie auch auf der offiziellen Website der Stadt Bern unter der Rubrik ‚Polizei‘:

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