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Krise führt zu mehr Wirtschaftsdelikten

Herrscht Krise, steigt die Wirtschaftskriminalität. Dies zeigt eine Umfrage von PricewaterhouseCoopers (PwC) bei Schweizer Unternehmen.

Ein Drittel der vom Beratungsunternehmen befragten Schweizer Firmen gaben an, dass die untersuchten Fälle von Wirtschaftskriminalität gegenüber dem Vorjahr angestiegen sind.

17% der Befragten hätten mindestens einen aufgedeckten Deliktsfall in der Höhe von durchschnittlich anderthalb Mio. Franken gemeldet. “Was wir hier sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs”, sagte Rolf Schatzmann von PwC.

Man könne von der bitteren Wahrscheinlichkeit ausgehen, dass Betrug in vielen Schweizer Unternehmen unentdeckt bleibe und die Zahl der effektiven Fälle somit höher sei, so die Autoren der Erhebung. Mit der Krise hätten die Firmen den Gürtel enger geschnallt und sparten beim Budget. So sei es auch bei den Kontrollinstanzen innerhalb der Firmen zu Personalabbau gekommen. Ein Grossteil der Vergehen sei nur durch Zufall ans Licht gekommen, so Mitautor Gianfranco Mautone.

Als Hauptmotiv hätten die Befragten den erhöhten Leistungsdruck sowie den Wunsch nach Erhalt des Lebensstandards angegeben.

Mit 41% verzeichnet der Finanzdienstleistungssektor laut Studie die grösste Anzahl Fälle. Der Anteil von firmeninternen Deliktsfällen liegt bei knapp 50 Prozent, davon werden 70 Prozent vom mittleren und oberen Management begangen. Laut PwC erhalten knapp zwei Drittel der Täter einen hohen variablen Lohnanteil.

Für die Studie hat PwC laut eigenen Angaben in der Schweiz 129 Unternehmen befragt. Die Erhebung für die Schweiz erfolgte im Rahmen der internationalen Studie “Economic Crime Survey 2009”

swissinfo.ch und Agenturen

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