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Prognos-Studie: Wachstum in der Schweiz bleibt unter dem Durchschnitt der Industrieländer

Das wirtschaftliche Wachstum der Industrieländer wird bis 2010 durchschnittlich 2,4 Prozent betragen. Dies besagt ein neuer Report des Basler Konjunkturforschungs-Instituts Prognos. In der Schweiz dürfte das Wachstum unter diesem Durchschnitt liegen.

Das wirtschaftliche Wachstum der Industrieländer wird in den ersten zehn Jahren des neuen Jahrtausends durchschnittlich 2,4 Prozent betragen. Diese Schätzung stammt aus einem neuen Report des Basler Konjunkturforschungs-Instituts Prognos. In der Schweiz wird das Wachstum gemäss Bericht unter diesem Durchschnitt liegen.

Wirschaftswachstum

Gemäss dem am Donnerstag (24.02.) publizierten «Prognos World Report – Industrial Countries 1998 – 2004 – 2010» bleibt Irland gemessen am Wirtschaftswachstum mit 3,4 Prozent bis 2010 Spitzenreiter der 20 untersuchten Industrieländer. Bis 2004 wird für Irland gar mit einem Wachstum von 5,2 Prozent gerechnet.

Ebenfalls überdurchschnittliche Zuwachsraten werden für Portugal, Spanien und Griechenland erwartet, die ein eher niedriges Produktivitätsniveau haben. Die Produktivitätsniveaus der Industrieländer werden sich gemäss Prognos einander aber annähren, womit sich die Wachstumsunterschiede zwischen den reicheren und ärmeren Industrieländern verringern dürften.

Ein unterdurchschnittliches Wachstum sagt der Prognos-Report für die Schweiz vorher. Die Schweizer Wirtschaft soll bis 2004 um 1,6 Prozent, bis 2010 noch um 1,7 Prozent pro Jahr wachsen.

Vor einem Jahr hatte das geschätzte durchschnittliche Wachstum der 20 untersuchten Industrieländer bis 2010 noch bei 2,2 Prozent gelegen. Prognos begründet die Korrektur nach oben mit dem Hinweis auf die aktuelle Entwicklung. Das momentane Wachstum sei stärker als erwartet, was auch die Zukunftsaussichten beeinflusse.

Positiv beeinflusst werden die Aussichten laut Prongos auch durch das Ende der Krisen in Asien und Südamerika. Alle Indikatoren wiesen auf eine deutliche Beschleunigung der weltwirtschaftlichen Dynamik hin, von der auch Europa profitieren könne – obwohl sich das hohe Wachstumstempo in den USA abschwächen werde. Auch Japan tue sich schwer, an frühere Wachstumsraten anzuknüpfen.

Arbeitslosigkeit

Eine weitere positive Tendenz wird gemäss Prognos-Bericht auch auf dem europäischen Arbeitsmarkt sichtbar werden. In den EU- Staaten werde es am Ende des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrhunderts zehn Millionen mehr Beschäftigte geben als heute. Auch die Zahl der Arbeitssuchenden werde allerdings um vier Millionen zunehmen.

Doch insgesamt ergebe sich für die EU ein Rückgang der Arbeitlosenquote von zehn auf 8,5 Prozent. Den höchsten Rückgang wird laut Prognos Spanien erleben, von 18,7 Prozent (1998) auf 13,7 Prozent (2010).

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz wird den Angaben zufolge von 3,9 Prozent 1998 auf 3,6 Prozent 2010 zurückgehen. In den USA soll sie in der gleichen Zeitspanne von 4,5 auf 4,1 Prozent abnehmen, in Japan von 4,1 auf 3,7 Prozent zurückgehen.

Sektorielle Verschiebungen

Die strukturellen Verschiebungen gingen in fast allen Industrieländern in die gleiche Richtung, heisst es im Bericht weiter. Während im Dienstleistungsbereich, in der Wissenschaft und im Gesundheitswesen Stellen geschaffen würden, gingen in der Industrie und in der Landwirtschaft Arbeitsplätze verloren.

Überalterung

Der Prognos-Report weist zudem auf teilweise gravierende Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung hin: Der so genannte «Alterskoeffizient» (Relation der über 60-jährigen zu den 20- bis 60-jährigen) wird in Japan bis im Jahr 2010 55,4 Prozent nach 38,8 Prozent 1998 betragen.

Auch in der EU wird der Anteil von 38,1 Prozent (1998) auf 43,2 Prozent (2010) ansteigen. Die Schweiz ist von der Überalterung ebenfalls betroffen: Hier dürfte der Koeffizient von 34,9 Prozent (1998) auf 43,8 Prozent (2010) zunehmen.

SRI und Agenturen

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