
Publica kostet den Bund womöglich mehr als angenommen
Der Bund muss für die neue Bundespensionskasse Publica unter Umständen tiefer in die Tasche greifen als bislang angenommen.
Neben der bekannten Fehlbetragsschuld von zwölf Milliarden Franken bestehen weitere Altlasten, wie Publica-Direktor Peter Düggeli in einem Interview der Tageszeitung «Der Bund» sagte.
«Es kann sich um sehr hohe Beträge handeln. Deshalb ist dieser Punkt politisch heikel», sagte Düggeli. Bei den Altlasten handelt es sich um Garantieverpflichtungen sowie Pflichten, die der Bund bei der Ausgliederung ehemaliger Bundesbetriebe übernommen hat.
«Die Pensionskasse des Bundes ist über 80 Jahre alt. In dieser Zeit ist der Bundesrat Verpflichtungen eingegangen, ohne diese zu finanzieren», sagte PUBLICA-Direktor Peter Düggeli. Zusammen mit Experten und der Revisionsstelle werde nun ausgerechnet, wie stark diese die Kasse noch belasten.
Unerreichbare Rendite
So beruhten beispielsweise die Deckungskapitalien der übernommenen Rentner von Swisscom, SRG oder Ruag auf einem technischen Zinsfuss von vier Prozent. Eine so grosse Rendite könne aber derzeit nirgends erzielt werden. Darum werde nun abgeklärt, welche Rückstellungen für solche Risiken notwendig seien.
Genaue Zahlen konnte Düggeli nicht nennen. Aber: «Es kann sich um sehr hohe Beträge handeln.»
Grösste autonome Pensionskasse
Die Publica ersetzt seit dem vergangenen 1. Juni die alte Bundespensionskasse PKB. Der Bund hat sich dabei zur Übernahme des Fehlbetrags von rund zwölf Milliarden Franken und zur Ausfinanzierung dieser Summe innert acht Jahren verpflichtet.
100’000 aktive Versicherte und Rentner hatten in die PUBLICA gewechselt. Sie ist die grösste autonome Pensionskasse der Schweiz. Der Bundesrat wird erst Ende September über die Eröffnungsbilanz der neuen Pensionskasse befinden.
swissinfo und Agenturen

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