Schweizer Exporte brechen alle Rekorde
Die Exporte der Schweizer Wirtschaft haben im Oktober erstmals in einem Monat überhaupt die Marke von 18 Milliarden Franken überschritten.
Vor allem Uhren wurden so viele verkauft wie nie zuvor. Der Renner blieben die Luxusmodelle, welche die Kunden den Händlern quasi aus den Händen reissen.
Im vergangenen Monat stiegen die Exporte gegenüber Oktober 2006 um 12,2% auf 18,75 Mrd. Franken. Die Importe erhöhten sich um 13,3% auf 17,20 Mrd. Franken, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mit. Daraus resultiert ein Handelsüberschuss von 1,56 Mrd. Franken.
Im Oktober erreichten sechs von zehn Exportbranchen ein zweistelliges Wachstum. An der Spitze lagen mit einem Plus von 22% erneut die Nahrungs- und Genussmittelindustrie einschliesslich Tabak.
Maschinen und Elektronik
Der Auslandsabsatz der Maschinen- und Elektroindustrie stieg mit knapp 19% weit stärker als im bisherigen Jahresverlauf.
Das Schlusslicht bildete die chemische Industrie, wo sich das Exportwachstum deutlich verlangsamte. Vor allem die in diesem Sektor mitgezählte Pharmaindustrie konnte nur ein moderates Exportwachstum erzielen.
Trotz Kreditkrise
Trotz Kreditkrise und wirtschaftlicher Abkühlung in den USA sind die Rekordzahlen für Fabian Heller, Analyst bei der Grossbank Crédit Suisse (CS), keine Überraschung.
«Die Exporte haben von einer starken Nachfrage profitiert. Trotz Unsicherheiten auf den Auslandmärkten verbleiben sie auf einem hohen Niveau.» Noch seien keine Anzeichen einer Abschwächung zu sehen, sagte Heller gegenüber swissinfo.
Autoimporte
Auch die Importe zeigen, dass die Schweizer Wirtschaft weiterhin in guter Verfassung ist. Am kräftigsten nahmen die Einfuhren von Rohstoffen und Halbfabrikaten zu. Zweistellig war das Wachstum aber auch bei den Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen.
Bei den Konsumgütern wuchsen die Einfuhren von Unterhaltungselektronik, Spiel- und Freizeitgeräten sowie Haushaltsgeräten je um rund ein Fünftel.
swissinfo und Agenturen
Insbesondere Schweizer Uhren bleiben ein Exportschlager. Im Oktober nahmen die Ausfuhren zum Vorjahresmonat um 12% zu.
Der Wert der exportierten Zeitmesser erreichte 1,7 Mrd. Franken. Seit Januar gingen damit Uhren für 12,7 Mrd. Franken ins Ausland. Das entspricht einer Zunahme um 16,3%.
Jean-Daniel Pasche, Präsident des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) erwartet, dass die Marke von 14 Mrd. Franken in diesem Jahr überschritten wird.
Ein Ende des Luxustrends sei nicht in Sicht: «Das weltweite Umfeld scheint noch besser zu sein», sagte Pasche.
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