The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter
Top Stories
Schweiz verbunden

Senor Bugna aus der Schweiz

Jean Yves Bugna. La Prensa

Früher hat Jean Yves Bugna im Auftrag des Internationalen Roten Kreuzes Kriegsgefangene besucht. Heute ist er Gastronom und Hotelier in Nicaragua.

Die Wirtschaft des mittelamerikanischen Landes Nicaragua erholt sich nach
dem Ende des Bürgerkriegs zusehends. «Auch ausländische Investoren haben wieder Vertrauen gefasst, ich schon länger, als kaum einer den Mut hatte», sagt Bugna. Er besitzt in Nicaragua heute zwei Hotels, ein Gourmet-Restaurant und eine Tauch-Schule.

«Wer in Zentralamerika ein Hotel baut, muss ohnehin Optimist sein», sagt der 46-Jährige aus der Gemeinde Sierre im Kanton Wallis ein wenig scherzend. Ohne seine positive Weltanschauung und den Glauben an das Gute im Menschen hätte er sich wohl nicht auf die persönlichen und beruflichen Risiken seines Lebens eingelassen.

Beim Roten Kreuz

Vielleicht ist Bugna durch seine Eltern «vorbelastet». Seine Mutter Marie-Therese sei «erster weiblicher Chef de Cuisine in der Schweiz, im noblen Restaurant ‚Le Raisin‘ in Montreux am Genfersee, gewesen», erzählt Bugna, der als junger Mann in Lausanne die Hotelfachschule besuchte. Sein Vater war in der Baubranche tätig, wo es unter anderem viel um Logistik und Organisation ging.

Diese Fähigkeiten nutzte auch der Sohn bei seinen internationalen Krisen-Einsätzen. Mehr als zehn Jahr arbeitete er für das Rote Kreuz, auch als «Delegué de Secours». Als Beauftragter für Soforthilfe bei kriegerischen Auseinandersetzungen war er für die erste Feststellung des Hilfsbedarfs zuständig: wie viele und welche Nahrungsmittel, Zelte, Medizin müssen in das betroffene Gebiet transportiert werden. Hinzu kamen Einsätze zur Überwachung der internationalen Kriegskonventionen und der fairen Behandlung der Gefangenen.

Das «Cesar» in Managua

Über diese vergangenen Zeiten redet Bugna jetzt noch manchmal mit Diplomaten und Entwicklungshelfern im «Cesar» in Managua. Das Restaurant, dem sich heute ein Hotel und ein üppiger tropischer Garten anschließen, war seine erste Investition in Nicaragua. Mit französischer und internationaler Küche sowie künstlerischem Innen-Design gehört das Restaurant zu den feinsten Adressen der Stadt. In Corn Island nahe der Karibikküste errichtete er vor kurzem das «Hotel
Cesar Beach» und eine Tauch-Basis.

Nicaragua bekannter machen

Als Präsident der mittelständischen Tourismuskammer «Cantur» hat Bugna vor allem die Interessen von Klein- und Familienbetrieben im Auge. Er betont: «Wenn das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, dann kommen die Gäste.» Sein Hotel in Managua habe über 90 Prozent Auslastung. Aber «bei Infrastruktur und Marketing muss im Land noch viel gemacht werden.» Nicaragua habe viele Attraktionen: Strände, Vulkane, Wasserfälle, Regenwälder, üppige Flora und Fauna. «Das mussvor allem in Europa noch bekannter werden.»

Entwicklungshilfe- und Nichtstaatliche Organisationen (NGO) auch aus Skandinavien, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Deutschland unterstützen Nicaragua. «Besonders Hilfe zur Selbsthilfe ist für das Land wichtig», sagt Bugna.

Auch als erfolgreicher Geschäftsmann setzt er sich weiter ein für Menschen in Not, für den Schutz der Natur und einen Aufbau des ökologischen und nachhaltigen Tourismus in Nicaragua und dessen Nachbarländern.

swissinfo und Agenturen

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft