Sulzerspitze wird jung
Der Industriekonzern Sulzer verjüngt den Verwaltungsrat. Drei langjährige Mitglieder treten auf den kommenden April zurück. Vier Personen werden neu zur Wahl vorgeschlagen.
Die drei bisherigen Verwaltungsräte Georges Blum, Jan Kleinewefers und Reto Domeniconi haben auf die Generalversammlung vom 11. April 2002 hin ihren Rücktritt erklärt, teilte Sulzer mit.
Bereits im Frühjahr hatten Ueli Roost, Peter Spälti, Jacob Schmidheiny, Pierre Borgeaud, Bernard Koechlin und Erich Müller den Sulzer-Verwaltungsrat verlassen.
Innerhalb eines Jahres werde damit der Verwaltungsrat praktisch vollständig erneuert, verkleinert und verjüngt, erklärte Sulzer- Sprecher Markus Niederhäuser.
Neu zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen werden: Mario Fontana (55), Verwaltungsratspräsident der Leica Geosystems und der Bon-Appetit-Gruppe, Thor Hakstad (55), Generaldirektor und Verwaltungsratspräsident der petrochemischen Division von Norsk Hydro, Hans Hubert Lienhard (50), Mitglied des Konzernvorstandes der deutschen J.M. Voith AG, und Daniel Sauter (44), bis Ende September CEO und Verwaltungsrats-Delegierter der Zuger Xstrata.
Leonardo Vannotti, der das Verwaltungsrats-Präsidium im Frühjahr 2001 übernommen hatte, werde an der kommenden Generalversammlung für eine weitere Amtsperiode kandidieren. Zusammen mit dem an der letzten Generalversammlung neu gewählten Louis Hughes wird der neue Sulzer-Verwaltungsrat aus sechs Personen bestehen.
Verhandlungen mit Burckhardt-Management
In den kommenden Wochen könnte der Sulzer-Konzern seine geplante Fokussierung abschliessen und sich von der letzten noch auf der Verkaufsliste stehenden Firma trennen.
«Derzeit verhandelt Sulzer mit dem Management und einem Investor über einen den Verkauf des Kompressorenherstellers Sulzer Burckhardt», bestätigte Niederhäuser einen Bericht des Winterthurer «Landboten».
Zusammen mit dem Finanzpartner Zurmont Finanz AG in Rotkreuz wollen sich fünf Manager an Sulzer Burckhardt beteiligen und die Firma ohne Arbeitsplatzabbau weiterführen. «Ein Management-Buy-out (MBO) ist auch für Sulzer die bevorzugte Lösung», sagte Niederhäuser.
Bis Ende Jahr verhandle Sulzer ausschliesslich mit dem Burckhardt-Management unter Firmenchef Valentin Vogt. Dann solle eine Entscheidung fallen. Der MBO könne aber immer noch scheitern, hielt der Sulzer-Sprecher fest.
swissinfo und Agenturen
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