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Swiss wird Mitglied von Star Alliance

Endlich dabei: Swiss wird bei Star Alliance aufgenommen. Keystone

Die Fluggesellschaft Swiss wird innerhalb eines Jahres in die Star Alliance, den Airline-Verbund ihrer Muttergesellschaft Lufthansa, aufgenommen.

Als unabhängige Airline hatte sich Swiss seit ihrem Beginn vergeblich bemüht, Anschluss an eine globale Allianz zu erhalten.

Lufthansa, welche die Swiss im März übernommen hat, ist ein tonangebendes Mitglied des weltweit führenden Luftfahrts-Bündnisses Star Alliance.

Star Alliance wurde 1997 als erster globaler Airline-Verbund von der Lufthansa mitgegründet und ist die grösste der drei bestehenden Allianzen.

An einer Konferenz in Japan hat sich das Führungsgremium der Allianz einstimmig für die Aufnahme ausgesprochen, wie die Fluggesellschaft am Donnerstag mitteilte.

Vorteile kommen, aber spät

Die Mitgliedschaft bei der Star Alliance soll in erster Linie den Swiss-Kunden Vorteile bringen. Zunächst wird das Swiss-Vielfliegerprogramm Swiss Travel Club mit demjenigen der Lufthansa zusammengelegt.

Laut Swiss-Konzernchef Christoph Franz kommen die Swiss-Kunden aber erst in rund einem Jahr in den vollen Genuss der Vorteile des Luftfahrtbündnisses. So lange dauert es, bis die Swiss die Anforderungen für den Beitritt erfüllen kann.

Früher klappte es nie für Swiss

Der Beitritt in den jetzt noch 16 Airlines umfassenden Verbund soll im kommenden Jahr vollzogen werden. Als unabhängige Fluggesellschaft hatte sich die Swiss intensiv bemüht, in eine dieser Allianzen aufgenommen zu werden, scheiterte jedoch bei allen Anläufen.

Positiv ist, dass nun den Businesskunden von Swiss in der Star Alliance ein weltweites Netzwerk mit 846 Destinationen in 151 Ländern zur Verfügung steht. Negativ ist, dass die Star Alliance durch die Aufnahme von Swiss künftig 60% der Flüge in Zürich beherrscht – ein gesunder Preiskampf wird dadurch behindert.

Der erste Schritt ist aber die Integration der Swiss in die Lufthansa, sagt Swiss-Sprecher Dominik Werner. Nach der am 2. Juni abgelaufenen Angebotsfrist für die Swiss-Kleinaktionäre wird am 24. Juni die Bewilligung der Swiss-Übernahme durch die Lufthansa von der EU-Kommission erwartet.

Erst danach können die Vielflieger-Programme der Lufthansa und Swiss zusammengelegt werden.

Lange Dauer für die kurzlebige Branche

Kürzlich hatte es von Seiten der Star Alliance geheissen, es sei noch Geduld angesagt, bis Swiss Mitglied werde. Das Aufnahme-Verfahren dauert üblicherweise längere Zeit.

Seit der Bekanntgabe der Übernahme wussten viele Kunden und Partner von Swiss nicht, wie es nun mit dem Swiss Travel Club Flugmeilen-Programm weitergeht.

Eigentlich dürften Fluggesellschaften bei Star Alliance bestehende Beziehungen in eine Allianz einbringen (“Grossvater-Rechte”), müssten sie aber nach einer gewissen Zeit durch Beziehungen mit der neuen Allianz ersetzen.

Sicher sei, so Werner, dass die gesammelten Meilen der Swiss-Kunden übertragen würden. Ob das firmeneigene Vielfliegerprogramm Swiss Travel Club weitergeführt werde, sei dagegen noch unklar.

Flugmeilen-Programm als Hindernis

Das Einbringen eines eigenen Vielflieger-Programms in eine neue Allianz ist sehr kompliziert. Das Flugmeilen-Programm der Swiss war schon bei der Diskussion der Integration in die Oneworld-Allianz (British Airways) ein Hindernis gewesen. Diese Verhandlungen waren genau vor einem Jahr abgebrochen worden.

swissinfo und Agenturen

Heute sind 16 Airlines bei Star Alliance, die 360 Mio. Passagiere in beinahe 800 Destinationen bei über 15’000 Flügen täglich befödern.
Innert einem Jahr sollten auch Swiss und South African Airways bei Star Alliance mitmachen.
Dies würde den Verbund auf 846 Destinationen in 151 Ländern erweitern.

Star Alliance umfasst folgende Airlines: Air Canada, Air New Zealand, ANA, Asiana Airlines, Austrian, Austrian, bmi, Polish Airlines, Lufthansa, Scandinavian Airlines, Singapore Airlines, Spanair, TAP Portugal, Thai Airways Int., United, US Airways und Varig Brazilian Airlines.

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